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Predigten zu 2. Korinther 11,3
Unser Herr sagt: Der Teufel ist ein Lügner, und die Wahrheit ist nicht in ihm. Er kann die Wahrheit nicht sagen; wenn er sie in den Mund nimmt, so ist es, um zu lügen. Das ist dem Teufel eigen: den Menschen wegzuzaubern von der Einfalt des Evangeliums, ihn hineinzubringen in alle Ketzerei, in alle Schwärmerei, zu einem Glauben, der keinen Halt hat, wenn er in den Tiegel hinein soll. Das wird nun ausgeschmückt und aufgeputzt mit einem Kunstlicht, das himmlisches Licht sein soll.
Was ist denn nun aber Einfalt des Evangeliums? Einfalt des Evangeliums ist: Gott fürchten und seine Gebote halten, sich wahrhaftig vor Gott benehmen als ein Mensch, und alle seine Hoffnung allein auf Jesum Christum setzen, also von allen andern Dingen absehen und das Blut Jesu Christi für allein mächtig und gültig halten, um hindurch zu kommen durch Leben und Tod, hindurch in die ewige Herrlichkeit. Bei der Einfalt des Evangeliums Jesu Christi bleiben, das ist: bleiben bei Gottes Gesetz und dem Blute Jesu Christi als dem einzigen Probierstein. Alle verkehrten Werke des Menschen, was für einen Namen sie auch haben, und wie der Teufel sie auch aufputzt, werden an diesem Probierstein erkannt als übergoldet.
Herr, behüte mich auf Erden,
ich bin hilflos, rette mich!
Lass mich nicht zu Schanden werden,
ich vertrau allein auf dich.
Setz' zur Schutzwehr meiner Seel'
Einfalt und gerades Wesen!
Herr, wirst du nicht Israel
bald aus aller Not erlösen?
Die Einfalt, die in Christus ist, ist etwas Würdevolles, Begehrenswertes. Darum benützt der Feind seine beliebteste Waffe, die List, um uns diese Einfalt zu rauben. List ist etwas Erkünsteltes, eine Täuschung, die der Wahrheit so ähnlich sieht wie möglich.
Wir sind kompliziert, verhärtet, mit langsamem egriffsvermögen, aber im Widerstreben gegen Gott sind wir stark. Unsere Gesinnung ist von Natur aus das Gegenteil von der Einfalt, die in Christus ist, der sagen konnte: «Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn» (Johannes 5,19). Die Einfalt, die in Christus ist, besteht in einem Leben völliger Abhängigkeit vom himmlischen Vater und in ungetrübter Gemeinschaft mit Ihm. Um uns das zu rauben, sucht der Satan uns zu verführen. Unser Dienen und Eifern, unsere Tätigkeit läßt er uns, aber diese Einfalt nicht. Er weiß, daß das einzig wahre Dienen und der einzig lautere Eifer dieser Einfalt in der Beziehung mit dem himmlischen Vater entspringt.
Die Einfalt, die in Christus ist, weiß sich Seine Verheißungen anzueignen. Wenn wir im Willen Gottes stehen, können auch die widrigsten Umstände die Erfüllung dieser Verheißungen nicht beeinflussen. Warum sollten wir also, wenn wir so gewarnt werden, uns das Gnadengeschenk der Glaubenseinfalt rauben lassen? Gott schenke sie uns! Er gebe uns die Gnade, nicht zu zweifeln und in Prüfungszeiten, die uns unverständlich sind, weder schwach zu werden noch zurückzuweichen. Wir wissen ja, daß wir später die Erklärung bekommen werden für das, was wir jetzt nicht verstehen. Gottes Wille ist gut, wohlgefällig und vollkommen (Römer 12,2). Gott wacht eifersüchtig darüber, daß unsere Gemeinschaft mit Seinem Sohn den Stempel dieser Einfalt trägt, denn Er hat uns «einem Mann verlobt» und eifert mit göttlichem Eifer gegen alle Nebenbuhler.
Wie lange wollen wir der Schlange noch den Sieg über unser Leben lassen? Wie lange wollen wir den noch warten und leiden lassen, der uns liebt und uns ein unermeßlich gesegnetes, kraftvolles Leben schenken will? Die Einfalt, die in Christus ist, bedeutet glauben, was Er sagt, und das leben, was Er ist.