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Predigten zu 2. Könige 6,17

"Und Elisa betete und sprach: der HERR, öffne doch seine Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR die Augen des Knaben; und er sah: und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Wagen, rings um Elisa her."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm doch die Augen, dass er sehe!"

Wir beten für bestimmte junge Leute, dass ihre Augen geöffnet werden, damit sie den Feind in den vielen Erscheinungsformen, die er annimmt, erkennen können. Wir fürchten, dass manche hinsichtlich seiner betrügerischen Kunstgriffe sehr unwissend sind. Besonders junge Leute sind leicht geneigt, den Erzfeind für einen Freund zu halten. Sie glauben seinen betrügerischen, schmeichelhaften Worten und sind so dem Verderben preisgegeben. Er hält ihnen den schäumenden Becher vor, aber in seinem perlenden Trank ruht der Tod. Er redet von Freude, aber die Lüste des Fleisches vergehen wie ein Schatten und lassen einen bitteren Nachgeschmack zurück. Der Feind trägt die Maske der Schlauheit und sucht junge Leute zu überreden, die Gelegenheit zu nutzen und sich nicht mit göttlichen Dingen zu befassen, ehe sie sich nicht ein Vermögen erworben haben. Aber wird der Gewinn, der durch Missachtung Gottes erzielt wird, sich nicht letzten Endes als ewiger Verlust erweisen? Wenn der Teufel als Schlange erscheint, richtet er mehr Unheil an, als wenn er als brüllender Löwe auftritt. Wer dem Teufel zu begegnen hätte und ihn in seiner wahren Gestalt sehen könnte, würde ihm sehr leicht widerstehen. Wir haben es aber mit einem Teufel zu tun, der sich als Engel des Lichts verstellt. Noch schlimmer ist es, dass er uns zuzeiten gar nicht begegnet, sondern statt dessen unseren Weg untergräbt oder seine Pfeile von der Ferne her auf uns abschiesst.

Ich möchte für den Jüngling, der eben im Begriff ist, das elterliche Haus zu verlassen, um in die Welt zu treten, zu Gott flehen: "Herr, öffne ihm doch die Augen, dass er sehe!" Möchte er imstande sein, die Falschheit zu entdecken, die sich in den Mantel der Wahrheit hüllt, die Gemeinheit, die sich mit Stolz und Hochmut bedeckt, die Torheit, die sich in Gelehrsamkeit kleidet, die Sünde, die sich mit dem Gewand des Vergnügens umhüllt. Lasst uns für jeden, der ins Leben tritt, das Gebet Elisas zum Gnadenthron emporsenden: "Herr, öffne ihm doch die Augen, dass er sehe!"


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Da öffnete der Herr dem Knecht die Augen, dass er sah. Und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen rings um Elisa her." 2. Könige 6,17

Elisa war von Rossen und Wagen umgeben, aber sein Diener sah nichts von allem, weil es geistliche Wagen, geistliche Rosse waren. Der Knabe war ja bis jetzt noch nicht in die geistliche Region vorgedrungen und hatte deshalb keine Augen zum Wahrnehmen geistlicher Dinge. Erst nachdem ihm Gott geistliche Augen gegeben hatte, öffnete sich ihm eine wunderbare geistliche Aussicht. Es bot sich ihm ein Anblick, der bestätigte, dass der Prophet Recht hatte. Er sah eine Armee mit Wagen und Rossen, stark genug zum Schutz und zur Verteidigung der Diener Gottes.

Ihr, die ihr in göttlichen Dingen Fremdlinge seid, wie würdet ihr staunen, wenn euch der Herr plötzlich die Augen öffnete! Bis jetzt habt ihr keine Ahnung von geistlichem Leben, von geistlichen Wirklichkeiten gehabt und könnt euch keine wahre Vorstellung davon machen, bis ihr durch den Herrn belebt worden seid. Ihr seid in der Lage, über geistliche Dinge zu reden, und haltet euch vielleicht für Theologen; aber ihr seid Tauben ähnlich, die Musik kritisieren, oder Blinden, welche Bilder beschreiben wollen. Ihr seid nicht fähig, geistliche Dinge zu beurteilen, bis ihr in Jesus Christus eine neue Kreatur geworden seid. Elisas Gebet für seinen Diener und unser Gebet für andere besteht nicht darin, dass sie eine Fähigkeit ausüben möchten, in deren Besitz sie bereits sind, sondern es ist ein Gebet um neues Licht, dass eine neue Natur in ihnen geschaffen werden möge durch eine Macht, die ganz außerhalb ihres eigenen Bereichs liegt. Wir bitten den Herrn, dieses Wunder zu tun. Wir möchten so gern, dass ihr das bekommt, was keine Erziehung und Bildung euch je zu geben vermag. Wir wünschen, dass ihr erlangt, was jahrelange Erfahrung und eifriges Studium nicht zu erreichen vermögen. Wir wünschen und beten, dass ihr die Veränderung erfahrt, die nur der Herr in euch zu wirken vermag. Uns liegt daran, dass ihr von der natürlichen Finsternis hindurchdringt zu dem wunderbaren Licht Gottes, von einer schrecklichen Blindheit zu einem klaren Gesicht von sonst unsichtbaren Dingen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der Berg war voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her

Das trifft bei jedem Kinde Gottes zu. Um der Schwachheit willen unsers leiblichen Auges können wir die geharnischten feurigen Heerscharen nicht sehen; aber der Engel des HErrn lagert sich um die her, die Ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Wären unsere Augen geöffnet, so würden wir die Engelwache, gleich einer feurigen Umzäunung, um uns her erblicken; aber ob wir sie sehen oder nicht, so sind sie doch da.

1. Gott tritt zwischen uns und die Versuchung

Wie stark auch der Feind sein mag, so ist doch Gott stärker; wie schnell der auf uns abgezielte Pfeil fliegt, Gott ist noch schneller bei der Hand, um ihn aufzufangen und abzuwenden. Wie schwach wir auch sein mögen, so ist Gott doch größer als unser Herz und kann uns in völligem Frieden bewahren. Verlasset euch auf den HErrn von ganzem Herzen, denn Gott der HErr ist ein Fels ewiglich.

2. Gott tritt zwischen uns und den Hass der Menschen

Wage es zu glauben, dass eine unsichtbare Schutzmauer errichtet ist zwischen dir und allen Anschlägen der Menschen gegen dich.

3. Gott tritt zwischen und und die Flut der Sorgen

Wie viele Tausende werden von diesem schwarzen Gespenst verfolgt! Sie haben keine Ruhe bei Tag und bei Nacht, und fragen stets: „Wo soll der nächste Hauszins, die nächste Mahlzeit herkommen?“ Ganz anders ist das Leben der Vögel, der Blumen, der Kinder, aller heiligen Seelen, die Jesu Vorbild nachfolgen. O sei stille vor dem HErrn und setze Ihn zwischen dich und deine Sorgen.

4. Gott tritt zwischen und und die Anklagen unserer Vergangenheit

Er ist unser Hinterhalt, – und wie Er Israel von der Verfolgung Pharaos trennte, so steht Er auf Golgatha zwischen dir und deiner Vergangenheit. Der Bluträcher wird dort aufgehalten durch das göttliche Opferlamm – was können wir mehr erbitten?