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Predigten zu 2. Könige 3,17
Zitate von Jakob Kroeker anzeigen
"Denn also spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; dennoch soll dieses Tal voll Wasser werden, dass ihr trinket und euer kleines und großes Vieh." 2.Kön. 3,17.
Auf die Frage des Königs Josaphat, ob denn kein Prophet des Herrn da sei, hatte einer der Knechte geantwortet: "Elisa ist hier, der Sohn Saphats, der dem Elia Wasser auf die Hände goss!" Das war alles, was dieser Knecht von Elisa wusste. Kenntnisse von den prophetischen Vollmachten Elisas hatte er nicht. Aber Josaphat wusste von ihnen. Denn als er hörte, dass Elisa da sei, sprach er: "Das Wort des Herrn ist bei ihm!" Gesegnet jene Gottesknechte, von denen solches gesagt werden kann!
Wie wohl hatte Josaphat getan, dass er an den geistlichen Strömungen seiner Tage nicht vorübergegangen war und nun wusste, ob jemand wirklich etwas im Auftrage Gottes zu sagen hatte oder nicht. Wäre er nicht vertraut gewesen mit den geistlichen Vorgängen seiner Tage, hätte er sich nicht gekümmert um jene Gottesknechte, denen der Herr noch etwas anvertrauen konnte, er hätte in dieser Stunde der äußersten Not seines Volkes nicht gewusst, dass bei Elisa, dem Sohn Saphats, "das Wort des Herrn sei". Wie mancher schweren Katastrophe wäre in der Weltgeschichte vorgebeugt worden, hätte die Welt öfter Führer gehabt, die wie Josaphat Kenntnis von solchen Männern und Propheten hatten, bei denen das Wort des Herrn wohnte!
Als nun Elisa gerufen wurde, und man ihm die ganze Notlage der Verbündeten kundtat, da sprach er diese wunderbaren Worte, die auch uns in unseren Tagen so viel zu sagen haben: "Macht Grube an Grube in diesem Bachtal!"
Die ganze Rettung der verbündeten Heere hing von dieser Offenbarung und deren Ausführung ab. Es galt Vorarbeit des Glaubens zu tun, sollte das Heer seine Rettung erleben. Man musste Raum für Wasser schaffen, bevor von Wasser überhaupt etwas zu sehen war. Ja, der Prophet erklärte sogar, dass es hier über Israel überhaupt nicht regnen würde. Und doch sollte das Bachtal sich mit Wasser füllen.
Und wie der Prophet geredet hatte, so geschah es. Nachts ging in Moab ein wolkenbruchartiger Regen nieder und die Gewässer flossen von den Gefilden Moabs in die Wüste hinunter, wo sie den ausgetrockneten Bach des Tales füllten. Wie wohl hatte man nun getan, dass man im Heerlager Israels Raum für Wasser gemacht hatte, bevor Wasser zu sehen war. So wurde diese Vorarbeit des Glaubens Israels Rettung.
Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; und dennoch wird dies Tal voll Wassers sein
Also stillt Gott das Verlangen derer, die Ihn fürchten. Wir sehen gerne die Wolken durch den Himmel fliegen, und hören gern das Brausen des sich erhebenden Windes; mit anderen Worten: wir wünschen die Andeutungen der Erhörungen zu sehen, oder es zu fühlen dass wir sie empfangen haben. Zuweilen werden uns solche Anzeichen zu teil, die uns dann mit Entzücken erfüllen, andere Male fehlen sie uns und wir geben uns deshalb der Verzagtheit hin. Aber gerade dann, wenn wir weder Wind noch Regen sehen, kann Gott am mächtigsten wirken.
1. Dies ist die Erfahrung der Arbeiter des HErrn
Wie oft bereiten wir alles wohl vor; wir scheuen weder Sorgfalt noch Mühe, um unsere Veranstaltungen zu treffen. Dann ersehnen wir brünstig die Anzeichen einer mächtigen Erweckung, und Seufzen darob, dass diese nicht erscheinen, während der göttliche Segen indessen, – wenn wir es nur wüssten – in den Tälern aufquillt, und mehr geschieht, als unsere höchsten Wünsche erreichen könnten. Da und dort fließen Tränen im stillen, Herzen werden gereinigt, und Seelen übergeben sich rückhaltlos dem HErrn.
2. Dies ist auch unsere persönliche Erfahrung
Wir erwarten unser Pfingsten, wie es der ersten Gemeinde geschenkt wurde. Wir verlangen, Wind und Regen zu sehen und zu wissen, dass wir mit Geist getauft werden; aber es wird uns nicht gewährt; wir hören kein Windesbrausen, sehen keine feurigen Zungen, und merken nichts von außerordentlichen Gaben. Aber tief, tief im Innersten, da werden die Gräben ausgefüllt, das Verlangen wird gestillt; die Fähigkeit, Gott in uns aufzunehmen, erweitert sich, – jedoch alles nur stufenweise. Gott sei gepriesen, dass sein Wirken nicht nach den äußeren Zeichen gemessen werden kann. Eine Zisterne kann ebenso gut angefüllt werden durch einsickerndes Wasser, Tropfen um Tropfen, als wenn ein Strom sich darein ergösse.