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Predigten zu 2. Könige 2,1
"Und es geschah, als der HERR den Elia im Sturmwinde gen Himmel auffahren ließ, da gingen Elia und Elisa von Gilgal hinweg."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Da aber der Herr Elia im Wetter gen Himmel holen wollte, gingen Elia und Elisa von Gilgal."
Wie mögen die Gläubigen jener Tage sich gefreut haben, solchen treuen Propheten wie Elia bei sich zu haben. Wie unentbehrlich erschien ihnen der teure Mann. Wie mögen sie gewünscht haben, ihn noch recht lange Zeit behalten zu dürfen. Die Stunde aber war gekommen, wo Gott ihn heimholen wollte. - So geschieht es immer wieder. Im Leben auch der gesegnetsten und treuesten Gottesknechte naht der Augenblick, wo es heißt: "Da aber der Herr ihn gen Himmel holen wollte." Es gibt Fälle, wo man um Verlängerung des Lebens bitten darf. Aber es gibt andere Fälle, da ist der Ratschluss Gottes unabänderlich. Beugen wir uns in solchen Fällen unter den Willen Gottes und trösten wir uns des herrlichen Ziels, das angedeutet ist in dem Wort: "Er wollte ihn gen Himmel holen." - Unser Text zeigt uns aber neben dem Ratschluss Gottes, der nicht zu ändern war, auch ein Band, das nicht zerrissen wurde. Es ist das Band, das Elia und Elisa verbindet. Dreimal fordert Elia seinen Diener und Nachfolger Elisa auf, ihn allein weitergehen zu lassen. Aber jedesmal erklärt Elisa aufs feierlichste, dass er dies niemals tun werde. Wir merken daran, wie treu und fest Elisa seinem Meister verbunden war. Er hatte sich ihm nicht in vorübergehender Begeisterung angeschlossen! Das Band, das sie zusammenschloss, war nicht menschlich. Gottes Wort und Wille hatte sie verbunden (1. Kön. 19, 16). - Wo Gott selbst es ist, der Freunde, Ehegatten oder Mitarbeiter zusammenführt, da reißt menschliche Anstrengung sie so wenig auseinander, wie Saul die Freundschaft zwischen Jonathan und David zu zerreißen vermochte.