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Predigten zu 2. Könige 25,30
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
"Er bestimmte ihm sein Teil, das man ihm allewege gab vom Könige, auf einen jeglichen Tag, sein ganzes Leben lang."
Jojachin ward nicht mit einem Vorrat auf Monate hinaus aus des Königs Palast entlassen, sondern sein Bedarf ward ihm tagtäglich dargereicht. Darin ist er ein treffliches Bild von dem seligen Zustand des Volkes Gottes. Ein tägliches Teil ist alles, was ein Mensch in Wahrheit nötig hat. Wir brauchen um den morgenden Tag nicht zu sorgen; der morgende Tag hat noch nicht gedämmert, und seine Sorgen sind noch verborgen. Der Durst, den wir im Sommer leiden werden, braucht nicht schon im Frühling gelöscht zu werden, denn wir empfinden ihn noch nicht; wenn wir jeden Tag genug haben, wie ein Tag nach dem andern kommt, so leiden wir nie Mangel. Genug für den Tag, das ist alles, was wir geniessen können. Wir können nicht mehr essen und trinken und tragen, als was die tägliche Nahrung und Kleidung erfordert; das Zuviel macht uns nur die Mühe des Aufbewahrens und ladet uns die Sorge vor den Dieben auf. Ein Stab ist dem Wanderer eine Stütze, aber ein Bündel Stäbe ist eine hindernde Last. Genug ist nicht nur soviel wert wie ein Festmahl, sondern es ist soviel, als was den ärgsten Schwelger wahrhaft sättigt. Das ist alles, was wir erwarten sollten; wer mehr begehrt, ist undankbar. Wenn unser Vater uns nicht mehr zukommen lässt, so sollen wir uns mit dieser täglichen Handreichung begnügen. Jojachin ging's nicht anders als uns; wir empfangen ein gewisses Teil, ein Teil, das uns allewege gegeben wird vom Könige, ein Gnaden-Teil, und ein Teil, das nie ausbleibt. Hier ist wahrlich Ursache, dankbar zu sein. Lieber christlicher Leser, im Geistlichen bedarfst du einer täglichen Nahrung. Du hast keine vorrätige Kraft. Tag für Tag bist du auf die Hilfe von oben angewiesen. Es ist darum eine liebliche Gewissheit, dass tagtäglich dein Teil für dich bereit ist. Im Worte Gottes, in der Predigt, in der stillen Sammlung, im Gebet und im Harren auf Gott empfängst du immer wieder neue Stärkung. In deinem Heiland hast du all deine Herzensbedürfnisse. So erquicke dich denn an deinem täglichen Teil. Hungere nicht, so lange das tägliche Brot der Güte Gottes auf dem Gnadentische bereit liegt.Er bestimmte ihm sein Teil auf einen jeglichen Tag, sein ganzes Leben lang
Ist es denkbar, dass der König von Babylon besser für Jojachim sorgte, als Gott es für uns tun will? Jojachim hatte sich gegen seinen Lehensherrn empört; aber was auch in der Vergangenheit geschehen sein mochte, nichts sollte diese Fürsorge für den täglichen Unterhalt', aufheben. Wird Gott für sein Kind weniger sorgen? Wäre es dir nicht eine große Erleichterung, wenn dir gesagt würde, dass von diesem Augenblick an, bis zu deinem Tode, allezeit genügend für alle deine Bedürfnisse gesorgt werden würde? Wenn du ein Kind Gottes bist, so ist dir ja gerade diese Verheißung gegeben.
1. Die Versorgung war eine fortlaufende
Sie war nicht etwa anfangs reichlich und schwand dann allmählich zu spärlichen Brocken herab. Nein, Jahr für Jahr dauerte sie gleichmäßig fort. Meinst du, Gott werde nachlassen in seiner Fürsorge für dich, weil Er dich vergessen könnte, oder seine Hilfsquellen erschöpft wären? Du weißt, dass beide Vermutungen unhaltbar sind. Die Vorratskammern der Schöpfung öffnen sich seinem Schlüssel, und sein ist das Vieh auf den Bergen, wo sie bei Tausenden gehen.
2. Auf jeglichen Tag einen Teil
Es war nicht also, dass ein jährlicher oder monatlicher Vorrat vor Jojachims Türe abgegeben worden wäre; aber bei jedem Tagesanbruch erhielt er seinen Teil. Vielleicht handelt Gott auch so mit dir: Er gibt dir nur das Manna für einen Tag; tägliche Kraft für deine täglichen Bedürfnisse.
3. Alle Tage seines Lebens
Jesus ist bei uns „alle Tage“, und Er ist das Brot des Lebens, das alles enthält, was wir bedürfen. Alle Tage sind eingeschlossen in Gottes Fürsorge für uns, die Tage der Geburt und des Todes, des Sonnenscheins und des Dunkels. Wahrlich, Güte und Barmherzigkeit werden dir folgert dein Leben lang, und du wirft bleiben in dem Hause des HErrn immerdar.