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Predigten zu 2. Könige 19,20
"Da sandte Jesaja, der Sohn Amoz', zu Hiskia und ließ ihm sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du wegen Sanheribs, des Königs von Assyrien, zu mir gebetet hast, habe ich gehört."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"So spricht der Herr, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast um Sanherib, das habe ich gehört."
Durch den Propheten Jesaja gab Gott dem Hiskia eine trostreiche Antwort auf sein Flehen. Er deckt ihm einen dreifachen Irrtum Sanheribs auf. Der erste bestand darin, dass Sanherib meinte, es nur mit Israel und seinem König zu tun zu haben. Gott sagte: "Wen hast du gehöhnt und gelästert? Du hast deine Augen erhoben wider den Heiligen in Israel!" Wie trostreich ist es für Hiskia gewesen, dass er erkannte: Mein stolzer Feind kämpft nicht nur gegen mich, sondern gegen meinen Gott. Damit war der Kampf schon zu Ungunsten des Sanherib entschieden, noch ehe er begonnen hatte. - Das wollen auch wir beherzigen, wenn die Völker ihre Heere aufstellen und sich mit ihrer Macht rüsten. Wer gegen Gott etwas zu tun wagt, der wird am Ende jäh zerschmettert! - Sodann irrte Sanherib, wenn er meinte, mit seinen Kriegszügen die eigenen Pläne auszuführen. Gott spricht: "Hast du nicht gehört, dass ich solches lange zuvor getan und von Anfang an bereitet habe? Nun aber habe ich es kommen lassen, dass feste Städte fallen würden in einen Steinhaufen und die darin wohnen, matt werden" (V. 25 f.)! - Auch die mächtigsten Heerführer sind nur Werkzeuge in Gottes Hand! - Der dritte Irrtum Sanheribs bestand darin, dass er seinen Sieg für gesichert hielt. Prahlerisch ließ er Hiskia zurufen: "Nimm eine Wette an; ich will dir zweitausend Rosse geben, ob du Reiter dazugeben könntest" (2. Könige 18, 27). Dieser stolzen Siegeszuversicht setzte Gott das Wort entgegen: "Weil du gegen mich tobst und dein Übermut vor meine Ohren heraufgekommen ist, so will ich dir einen Ring in deine Nase legen und ein Gebiss in dein Maul und will dich den Weg zurückführen, da du hergekommen bist." Gottlob, es bleibt dabei: "Der Gottlosen Weg vergeht" (Ps. 1, 6).