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Predigten zu 2. Chronik 28,15
Alle, die bloß waren, kleideten sie und gaben ihnen zu essen und zu trinken
Das Reich Israel hätte allen Grund gehabt, aufgebracht zu sein gegen Juda, das sich einen Einfall in das Gebiet der zehn Stämme erlaubt hatte. Aber anstatt ihren Vorteil möglichst auszunützen, vergalten sie Böses mit Gutem, und handelten schon im voraus nach des Apostels Ermahnung: „Wenn deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn; wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“ Hat dir jemand in deinem Leben unrecht getan, nährst du deshalb harte Gedanken gegen ihn, und kannst nicht für ihn beten? So viel als möglich meidest du ihn wohl und versuchst nicht, das Böse in ihm zu überwinden. Wenn du also handelst, so bleibst du hinter den Vorschriften Jesu zurück. Er erwartet von dir, dass du durch Liebe versuchest, den Feind in einen Freund umzugestalten, und da, wo Entfremdung und Abneigung herrscht, Liebe und Freundschaft zu pflanzen. Das ist die Weise Gottes, und hierin sollen wir vollkommen sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist. Willst du es versuchen? Willst du damit anfangen, denen eine Freundlichkeit zu erweisen, die dich geschädigt haben? Nicht weil du schon so liebevoll gesinnt bist, wie du gerne möchtest, sondern einfach, weil du es als recht erkennst. Indem du also das deinige tust, schaue auf zu Gott, so wird Er den warmen Strom der Liebe in dein Herz einfließen lassen. Willst du in der Tat, in diesem Stück seinen Willen tun, und handeln, wie der barmherzige Samariter es dem Juden gegenüber tat; willst du dich im Glauben und in der Liebe üben, so wird Gott dir zu Hilfe kommen. Während du deine Feinde kleidest und ihnen dienst, wird ihr hartes Herz schmelzen, und du wirst angezogen werden mit den schönen Kleidern des Heils, mit dem stillen, sanften Geist, der da köstlich ist vor Gott.