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Predigten zu 2. Chronik 26,15
Ihm wurde wunderbarlich geholfen, bis er mächtig ward
Groß und wunderbarlich sind deine Werke, o Gott; das erkennet unsere Seele wohl. Du hast uns eine wunderbare Güte bewiesen; wir lobsingen dir, denn du hast Wunder getan. Es ist wunderbar, dass du deine Liebe auf uns gerichtet hast; dass du mit unermüdlicher Sorgfalt uns bewachst, dass unsere Sünden, unser Unglaube und unsere Mängel deine Liebe nicht von uns abgewendet haben. „Wunderbar!“ Das ist das einzige Wort, das wir aussprechen können, wenn wir denken an die Erniedrigung des geliebten Sohnes, bis zum Stall und der Krippe, an seinen Todeskampf und blutigen Schweiß, an sein Kreuz und Leiden – für uns, die wir seine Feinde waren. Am wunderbarsten ist es wohl, dass Er uns zu seinen Kindern gemacht hat, zu seinen Erben und Miterben Christi. Wie wunderbar, dass wir einst leuchten sollen wie die Sonne in unsers Vaters Reich, dass wir auf seinem Stuhle sitzen und in jenen Kreis der Liebe und des Lebens eingeschlossen sein sollen, dessen Mittelpunkt der Thron Gottes und des Lammes ist! Wahrlich, die Wunder deiner Gnade werden uns erst recht groß erscheinen, wenn wir in der Ewigkeit Zeit haben werden, sie zu erforschen.
Die Gefahr ist jedoch auch für uns vorhanden, wie für Usia, dass wir stark werden in unseren eigenen Augen und uns selbst die Ehre zuschreiben, die der Gnade allein gebührt. O des wahrhaft demütigen, kindlichen Sinnes, dass wir uns niemals selbst rühmten! Das schwer belastete Schiff senkt sich tief ins Wasser; der fruchtbehangene Zweig beugt sich zur Erde; der wahre Gelehrte ist der demütigste Schüler. O dass doch die wunderbare Hilfe Gottes uns überflutete und recht klein machte!
Gott kann manchen unter uns Glück und Erfolg nicht anvertrauen, weil wir sie nicht ertragen könnten. Wir müssen fest am Ruder bleiben, anstatt unsere Segel auszuspannen, weil wir zu wenig Ballast haben.