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Predigten zu 2. Chronik 15,7
"Ihr aber, seid stark und lasset eure Hände nicht erschlaffen, denn es gibt Lohn für euer Tun!"
Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Durchgreifende Reinigung (I)
"Ihr aber seid getrost und tut eure Hände nicht ab; denn euer Werk hat seinen Lohn."
König Asa von Juda hatte einen schönen Anfang gemacht mit der Säuberung des Landes von allem Unwesen des Götzendienstes. Der Herr aber bekannte sich zu seinem Glaubensgebet und gab ihm den Sieg über eine überlegene Heeresmacht. Und nun erging an ihn der prophetische Zuruf: Seid getrost - nehmt die dargebotene Gnade - und tut eure Hände nicht ab, zeigt euch kraftvoll und energisch! - "Und Asa tat weg die Greuel." Das erste ist das Abtun des finsteren Alten. Den Anfang hatte König Asa schon länger gemacht. Nun kam es zu einem gründlichen Ausräumen alles Unwesens. Die Greuel im öffentlichen Leben kann der einzelne nicht ohne weiteres beseitigen. Jeder ernste Christ seufzt unter so manchem Missstand, z. B. dem Bordellwesen. Wenn sich die entschiedenen Christen und alle sittlich denkenden Menschen fest zusammenschließen würden, könnte selbst im öffentlichen Leben mancher Greuel beseitigt werden. Aber es fehlt an mutigem und an ausdauerndem Vorgehen. Man gewöhnt sich allmählich an die Greuel. Was ein einzelner zustande bringen kann, zeigt das Beispiel des Herrn Jesu. Er hatte den Greuel des Kaufens und Verkaufens im Tempel mit einemmal durch die Austreibung der Krämer beseitigt. - Doch nicht nur im öffentlichen Leben, auch im Haus und im eignen Herzen gibt es Greuel, gegen die wir rücksichtslos vorgehen sollen, z. B. der Modegreuel. Auch manche ernste Christen lassen ihre Töchter viel zu sehr der Mode frönen, eifern nicht gegen die anstössigen Kleider und die künstlichen Haarfrisuren. - Es ist der Mühe wert, einmal in der Bibel nachzusuchen, was als Greuel bezeichnet wird. Da lesen wir z. B.: "Es soll unter dir nicht gefunden werden ein Beschwörer, Wahrsager oder Zeichendeuter oder der die Toten frage. Wer solches tut, ist dem Herrn ein Greuel." Wie ist doch auch unter uns noch so viel schlimmer Aberglaube, Hängen an Glücks- oder Unglückstagen und -zahlen, Besprechung von Krankheiten bei Menschen und Vieh, Verkehr mit abgeschiedenen Geistern (Spiritismus), Kartenschlagen usw.! Weg mit diesen Greueln! - Falsche Waage, falsches Gewicht, also Unredlichkeit im Geschäft, bezeichnet die Bibel ebenfalls als einen Greuel. Denken wir an die Wucherpreise und Schiebereien! Lüge und Hochmut nennt die Bibel gleichfalls einen Greuel. Was hoch ist unter den Menschen, das ist vor Gott ein Greuel (Lk. 16, 15). Selbst das Gebet kann unter Umständen ein Greuel vor Gott sein. Wer betet und dabei sein Ohr abwendet und nicht auf den Willen Gottes hört, dessen Gebet ist ein Greuel (Spr. 28, 9). So ist auch das Opfer der Gottlosen für Gott ein Greuel. - In den Kreisen der Gläubigen gibt es noch genug Greuel abzutun. Oder ist nicht noch viel verstecktes Sündenwesen unter uns? Wird nicht noch geheimer Götzendienst getrieben? Lasst uns einmal gründlich ausräumen, und bei uns selbst beginnen! Es soll uns zum bleibenden Segen sein!