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Predigten zu 1. Timotheus 2,8
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"So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel."
Paulus ermahnt zuerst, heilige Hände aufzuheben. Heilig nannte man in der Schrift alles, was für Gott ausgesondert und zu seinem Dienst bestimmt war. Wollen wir wahre Beter werden, so müssen unsere Glieder, Leib und Leben dem Herrn geweiht sein, dass wir nicht für uns leben, sondern für ihn. Welche Kraft geht dann aus von unseren Gebeten! Welche Hilfe können wir sogar Menschen in den fernsten Ländern bringen, wenn wir gottgeweihte Hände für sie aufheben zu dem Herrn der Himmelswelten und der Erde. - Sodann sagt Paulus: "Hebt Hände auf ohne Zorn." Habt ihr beobachtet, wie der Rauch aus den Schornsteinen zuweilen nicht emporsteigt zum Himmel, sondern infolge der Witterungseinflüsse heruntergedrückt wird zum Erdboden? - Wenn in unseren Herzen Groll und Bitterkeit gegen irgendeinen Menschen wohnt, so wird das Räuchwerk unseres Gebetes solchem nicht aufsteigenden Rauch gleichen, der an der Erde hängen bleibt. Zorn und Unversöhnlichkeit hindern die Gebete, dass sie unmöglich Kraft haben können. Deshalb lasst uns zwiefach allen vergeben, damit wir heilige Hände ohne Zorn aufheben. - Der dritte Hinweis heißt: Gebetshände aufheben ohne Zweifel. Wer in seinem Herzen sorgfältig auf den Willen Gottes achtet, wer sich im Gebet stützt auf Gottes Verheißungen, der braucht keinen Augenblick zu zweifeln, dass Gott sein Gebet erhört. - Die Schrift ist voll von Gebetserhörungen. Das Feuer vom Himmel blieb nicht aus, als Elia darum betete. Der gewaltige Regen kam, als Elia auf dem Karmel seine Knie beugte. Simson verdurstete nicht, als er Gott um Wasser anrief. Petrus wurde nicht hingerichtet, als die Gemeinde ohne Unterlass für ihn zu Gott schrie. - Der Gott jener Zeiten lebt noch. Darum: heilige Hände aufheben, ohne Zorn und ohne Zweifel.
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Gebetshinweise des Apostels Paulus
"So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel"
Auch wir sollen, wie einst Mose auf dem Hügel (2. Mose 17, 8-13), die betenden Hände zu Gott aufheben. Für diese Tätigkeit gibt uns Paulus in obigen Worten einen dreifachen Hinweis.
1. Heilige Hände
Zuerst ermahnt er, heilige Hände aufzuheben. Heilig nannte man in der Schrift alles, was für Gott ausgesondert und zu seinem Dienst bestimmt war. Wollen wir wahre Beter werden, so müssen unsere Glieder, unser ganzes Leben dem Herrn geopfert werden, dass wir nicht mehr für uns selbst leben, sondern für ihn. Wie nötig ist es in unserer ernsten Zeit, uns ganz dem Herrn zu weihen! Welche Kraft geht dann aus von unseren Gebeten! Welche Hilfe können wir anderen in der Nähe und in der Ferne damit bringen, wenn wir uns mit Leib und Leben Gott hingeben und nun, ihm geweiht, heilige Hände zum Gebet erheben!
2. Hände ohne Zorn
Der zweite Punkt lautet: "Hebt Hände auf - ohne Zorn!" Habt ihr wohl schon einmal beobachtet, wie der Rauch aus einem Schornstein zuweilen nicht zum Himmel emporsteigt, sondern infolge der Witterungseinflüsse unten bleibt und sich zur Erde senkt? Wenn in unsern Herzen noch Groll und Bitterkeit gegen irgendeinen Mitmenschen wohnen, so wird das Räucherwerk unseres Gebetes solchem nicht aufsteigenden Rauch gleichen, der an der Erde hängenbleibt. Zorn und Unversöhnlichkeit hindern die Gebete, dass sie unmöglich Kraft haben können. Deshalb lasst uns allen von Herzen vergeben, damit wir "heilige Hände - ohne Zorn" - aufheben.
3. Hände ohne Zweifel
Der dritte Hinweis heißt: "Hebt Gebetshände auf- ohne Zweifel!" Wer in seinem Gebet sorgfältig auf den Willen Gottes achtet, sich auf die Verheißungen des Herrn stützt, welche ihm gelten, der braucht keinen Augenblick zu zweifeln, dass Gott sein Gebet erhört. Die Schrift ist voll von Gebetserhörungen. Das Feuer vom Himmel blieb nicht aus, als Elia darum rief (1. Kön. 18, 38). Der gewaltige Regen blieb nicht fern, als sich auf dem Karmel die Knie beugten (1. Kön. 18, 42 u. 45). Simson verdurstete nicht, als er Gott um Wasser anrief (Richter 15, 18 u. 19). Jerusalem wurde nicht erobert, als Hiskia zu Gott schrie (2. Kön. 19, 14-16. 34-36). Petrus wurde nicht hingerichtet, als die Gemeinde ohne Unterlass für ihn betete (Apg. 12, 5. 7). Sanballat und Tobia konnten den Bau Jerusalems nicht aufhalten, als Nehemia immer aufs neue zu Gott rief (Neh. 4, 1-9). Amalek konnte nichts ausrichten gegen Israel, als Mose die Hände empor hielt (2. Mose 17, 11-13). Der Gott jener Zeit lebt noch. An seiner Macht und an seinen Verheißungen lasst uns nie zweifeln! Ein Zweifler denke nicht, dass er etwas vom Herrn empfange (Jak. 1, 6 u. 7). So lasst uns denn heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel! Dann werden wir Gottes Hilfe auch in unseren Tagen reichlich erfahren.