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Predigten zu 1. Samuel 7,8
Lass nicht ab für uns zu schreien zu dem HErrn, unserm Gott
Samuels Gebete waren wohl bekannt; in der kurzen Beschreibung seines Lebens wird oft darauf hingewiesen, und in den Psalmen wird er zu denen gezählt, „die den Namen des HErrn anrufen.“ In der Tat, durch seine kräftige Fürbitte focht er für Israel und erlangte den Sieg. Die Königin Maria Stuart sagte, sie fürchte die Gebete des John Knox mehr, als die geübten Regimenter des Königs von Frankreich. Das Volk hatte sich daran gewöhnt zu denken, die Feinde müssten geschlagen werden, wenn nur die Hände des Propheten in unablässigem Gebet zu Gott emporgestreckt wären. Eine Erinnerung aus der Lebensbeschreibung eines reich gesegneten Werkzeugs des HErrn verdient unsere sorgfältige Beachtung: „Das große Geheimnis des Segens, der vom HErrn geschenkten Erweckungen in den verschiedensten Gegenden, die Belebung der Christen, das Heil so vieler Seelen, lag in seinem anhaltenden, brünstigen, gläubigen und erwartungsvollen Gebet. In seinen Ansprachen war nie etwas Auffallendes; aber durch seine Gemeinschaft mit dem lebendigen Heiland erhielt auch sein Wort lebenwirkende Kraft. Seine Vormittage brachte er meist in unablässigem Gebet zu.“ Könnte dies nicht manche unter uns auf den Grund unsers Misslingens hinweisen? Wir haben wohl erwartet, dass der HErr mit seinem Donner unsere Philister vertreibe und uns mächtig erlöse, aber wir haben aufgehört, zu Ihm zu schreien.
Ihr, die ihr vor dem HErrn stehet, lasset nicht ab, zu Ihm zu schreien. Wenn der ungerechte Richter sich der bedrängten Witwe annahm, wird nicht Gott retten seine Auserwählten, die zu Ihm Tag und Nacht rufen? Wie oft wird uns von Jesu berichtet, dass Er betete! – Auf Tabor – im Garten Gethsemane, ja am Kreuze betet Er. Wie viel mehr sollten wir „beten ohne Unterlass?“