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Predigten zu 1. Samuel 2,19
Seine Mutter machte ihm ein kleines Oberkleid
Wie glücklich, war sie bei dieser Arbeit, wie flogen die rastlosen Finger, weil die Liebe sie trieb! Alle ihre mütterliche Sorgfalt verwendete sie auf das Kleidungsstück, und ihr Zweck war, etwas herzustellen, was zugleich nützlich und zierlich wäre. Nicht nur die Mütter, sondern auch die Väter machen immerfort ihren Kindern solche Kleider, die diese noch tragen werden, wenn Stoffe aus irdischem Gewebe längst, abgenutzt sein werden. Die Gewohnheiten sind die Kleidung der Seele. Der Apostel hieß die neubekehrten Christen ablegen den alten Menschen, „der durch Lüste in Irrtum sich verderbt,“ und anziehen den neuen Menschen, „der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit“; er ermahnt sie, abzulegen den Zorn, Grimm und Bosheit, und anzuziehen herzliches Erbarmen, Demut und Sanftmut. Welche Worte könnten die Tatsache besser ausdrücken, dass die Gewohnheiten, die Umhüllung des inneren Menschen sind? Wo und wie werden aber diese Gewohnheiten angenommen? Nicht am Mittag des Lebens, sondern an dessen frühem Morgen; nicht in den Augenblicken großer Entscheidungen, sondern in den täglichen Vorkommnissen; nicht auf dem Kampfplatz des öffentlichen Lebens, sondern in der Heimat der frühesten Kindheit und deren Umgebung. O, dass doch das unbefleckte Kleid der Gerechtigkeit Christi allezeit vor denen entfaltet würde, die täglich mit uns in Berührung kommen!
Durch ihr Verhalten gegen einander und gegen ihre Kinder, durch die Einrichtungen des Familienlebens, durch ihre Taten, mehr als durch ihre Worte; durch die Art und Weise, wie sie reden, wie sie ihre Erholungsstunden anwenden, wie sie beten, – durch alles dies verfertigen Eltern die kleinen Oberkleider, die ihre Kinder später allezeit tragen werden, und die sie vielleicht auch auf kommende Geschlechter vererben werden.