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Predigten zu 1. Samuel 26,21
Saul sprach: "Ich habe gesündigt"
Der Apostel Paulus macht mit Recht einen großen Unterschied zwischen der Traurigkeit der Welt, und der Traurigkeit der göttlichen Reue, die man nie zu bereuen bat. Sauls Sündenbekenntnis gehört zu der ersteren Gattung, während der Schrei göttlicher Traurigkeit im 51. Psalm zum Ausdruck kommt, dem Herzen Davids ausgepresst, nach dem Verbrechen späterer Jahre.
Dieser gewaltige Unterschied kann kurz so zusammengefasst werden, dass die einen die Sünde als eine Torheit ansehen und ihre Folgen bereuen, während die anderen sie als eine Beleidigung des heiligen Gottes empfinden und bereuen, Ihn betrübt zu haben. „An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan.“
Indem Saul seine Sünde bekennt, will er offenbar sagen: „Ich bin ein Tor gewesen.“ Er sieht ein, dass sein Benehmen gegen David kein königliches ist, und dass seine Bemühungen, ihn zu bekämpfen, vergeblich sind. Aber hier bleibt er stehen, ohne wahre Erkenntnis seiner Stellung Gott gegenüber. Wir begegnen öfters in der Heiligen Schrift dem Bekenntnis der Sünder. Der verlorene Sohn, Judas, Pharaoh, David und Saul haben ein solches ausgesprochen; aber wie sehr verschieden war jeweilig der Ton, wie ganz anders der Beweggrund der Reue! Es ist notwendig, dass wir unsere Worte sichten vor Gott; begnügen wir uns doch nicht mit bloß reumütigen Ausdrücken, wenn wir dessen nicht gewiss sind, dass sie den Stempel der Wahrheit tragen und des Meisters Seligpreisung beanspruchen können: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“ Wo die Sünde in Demut bekannt wird, da versichert uns der Heiland: „Deine Sünden sind dir vergeben; gehe hin im Frieden.“ „So wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“