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Predigten zu 1. Samuel 13,12
Ich wagte es und opferte Brandopfer
Dies lag ganz außerhalb des Gebietes, das Saul angewiesen war. Samuel hatte ihm versprochen, im Lauf der sieben Tage zu kommen; diese waren beinahe zu Ende, und noch immer kein Zeichen der Ankunft des Propheten! Da gab Saul den Trieben seiner energischen Natur nach, nahm die Sache selbst in die Hand und maßte sich eine Würde an, wozu er kein Recht hatte. Zwar hob er hervor, wie sehr er sich gesträubt habe, das Amt des Priesters mit dem des Königs zu verbinden; aber offenbar stimmte dies nicht mit der Wahrheit. Er hatte sich schon früher gegen Samuels Vormundschaft aufgelehnt und suchte jetzt die göttliche Anordnung umzustoßen.
Die Tat schien an sich unbedeutend, und einem oberflächlichen Urteil gegenüber mochte sie den Verlust des Königreichs nicht rechtfertigen; aber sie deutet auf einen tieferen sittlichen Mangel. Saul hatte nicht gelernt, dem Befehl des HErrn zu gehorchen; wie sollte er regieren können ? Er konnte die raschen Eingebungen seiner Natur nicht beherrschen: wie sollte er Gottes erwähltes Werkzeug sein? Er handelte mehr nach den Grundsätzen der Vernunft, als nach dem Glauben: wie konnte er ein Mann sein nach dem Herzen Gottes? – Die Unruhe und Hast, wodurch unsere gegenwärtige Zeit sich kennzeichnet, darf unsere Arbeit für den HErrn nicht berühren, denn dadurch würde der Fortschritt des Evangeliums eher aufgehalten, als gefördert.
Wir müssen auf Gott warten lernen. Er mag sich vielleicht nicht zeigen, bis die bestimmte Zeit beinahe vorbei ist; aber Er wird kommen. Er wartet auf den genauen Augenblick, da Er uns seine Hilfe am besten erweisen kann; zwar nicht ehe die Geduld geübt, aber doch ehe sie ausgegangen ist. Indessen können wir ruhig sein; unsere Sicherheit ist verbürgt; Er wird schon dafür sorgen, dass uns die Philister nicht überwältigen.