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Predigten zu 1. Samuel 10,16
Tue, was deine Hand finden wird
Hier ist ein Beispiel davon, wie Gott den Gebrauch unsers gesunden Menschenverstandes von uns erwartet. Samuel zeigt Saul die Ereignisse der nächsten Tage an und deutet damit darauf hin, wie unverhüllt unser Leben vor Gott daliegt, und wie leicht Er uns das, was uns bevorsteht, offenbaren kann, wenn Er will. Aber während er die einzelnen Begebenheiten aufzählt, scheint es dem Propheten nicht notwendig zu sein, dem frommen Jüngling zu sagen, wie er sich in jedem gegebenen Falle benehmen soll: „Wenn dir nun diese Zeichen kommen, so tue, was deine Hand finden wird.“ Dies erinnert uns an eine ähnliche Erfahrung im Leben Petri. Der Engel Gottes schloss die Kerkertüre auf und führte ihn hinaus, weil es dazu göttlicher Kraft bedurfte. Er geleitete den staunenden Apostel noch eine Straße entlang, weil er viel zu bestürzt war, um sich vergegenwärtigen zu können, was geschehen war. Aber sobald die Nachtluft ihn wieder zur Besinnung gebracht hatte, verließ ihn der Engel, damit er nun seine eigene Vernunft brauche, und das Ergebnis war, dass er in das Haus der Maria kam. Unsere Urteilsfähigkeit ist noch ein Stück göttlichen Wesens in uns; die Gründe fü r oder wider eine Handlung müssen wir danach richten. Bei manchen tritt uns die Neigung entgegen, den Gebrauch dieser wunderbaren Gabe gering zu schätzen, und an deren Statt nach Zeichen auszuschauen, die ihnen den Pfad weisen sollen. Das ist ein großer Irrtum. Gott wird solche Zeichen geben in schwierigen Fällen, wo unsere Vernunft uns im Stiche lässt; aber nicht da, wo sie genügt. Wenn dir vor der Entscheidung kein Zeichen gegeben wird, so entledige dich aller selbstsüchtigen Regungen, wäge sorgfältig das Für und Wider, bitte um Führung, dann wage zu handeln, und hast du einmal im Glauben einen Schritt getan, so schaue nicht mehr zurück und zweifle nicht.