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Predigten zu 1. Petrus 2,7

"Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen aber: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden","

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Euch nun, die ihr glaubt, ist Er köstlich."

Gleichwie alle Ströme ins Meer fließen, so vereinigt sich alle unsre Wonne in unserm Geliebten. Der Glanz seiner Blicke überstrahlt die Sonne; die Schönheit und der Zauber seines Antlitzes ist köstlicher denn die herrlichsten Blumen; kein duftender Wohlgeruch gleicht dem Hauch seines Mundes. Edelsteine aus den Schachten der Erde und Perlen aus des Meeres Tiefe sind wertlos, wenn man sie vergleicht mit seiner Herrlichkeit. Der Apostel Petrus sagt uns, dass der Herr Jesus köstlich ist, aber er sagte uns nicht und konnte es auch nicht sagen, wie köstlich, noch könnte irgend einer unter uns den Wert der unaussprechlichen Gabe Gottes ermessen. Worte vermögen die Köstlichkeit des Herrn Jesu seinem Volke nicht zu schildern, noch völlig darzutun, wie wesentlich Er für unsre Erlösung und Seligkeit ist. Liebe gläubige Seele, hast du nicht mitten im Überfluss eine furchtbare Dürre empfunden, wenn dein Herr fern von dir war? Die irdische Sonne schien, aber Christus hatte sich verhüllt, und darum erschien dir die ganze Welt dunkel; oder es war Nacht, und wenn der herrliche, helle Morgenstern dir untergegangen war, so vermochte kein andrer Stern mehr, dir auch nur einen einzigen Lichtstrahl zu spenden. Was für eine wilde Wüste ist doch diese Welt ohne unsern Herrn! Wenn Er sich ein einziges Mal vor uns verbirgt, so sind die Blumen unsers Gartens dahin; unsre lieblichen Früchte welken; die Vögel hören auf mit ihrem muntern Gesang, und ein Sturm zerstört alle unsre Hoffnungen. Alle irdischen Leuchter zusammen sind nicht imstande, Tageshelle zu verbreiten, wenn die Sonne der Gerechtigkeit verfinstert wird. Er ist die Seele unsrer Seele, das Licht unsers Lichtes, das Leben unsers Lebens. Liebe Seele, was könntest du in der Welt ohne Ihn tun, inmitten ihrer Versuchungen und Nöten? Was könntest du am Morgen beginnen ohne Ihn, wenn du aufwachst und hinausblickst auf des Tages Kämpfe und Mühen? Was könntest du am Abend tun, wenn du matt und müde heimkommst, wenn nicht zwischen dir und Christo sich eine Tür der Gemeinschaft öffnete? Gelobt sei sein Name, Er gibt nicht zu, dass wir es ohne Ihn wagen, denn Jesus verlässt die Seinen nie. Ja, lasse den Gedanken, was das Leben ohne Ihn noch wäre, dir seine Köstlichkeit recht eindringlich ans Herz legen.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Liebe zu Christus ist das vornehmste Kennzeichen eines wahren Gläubigen.

"Euch nun, die ihr glaubt, [bedeutet] er die Kostbarkeit"

Unser Vers spricht von der hohen Wertschätzung des Gläubigen für Christus, im Gegensatz zu Seiner Verwerfung durch die Ungläubigen. Man könnte den ersten Teil des Verses auch übersetzen: "Für euch, die glauben, ist Er kostbar."Kostbar"bedeutet"wertvoll","köstlich","unvergleichlich","unersetzlich". All das ist Christus; aber nur für Gläubige, die Seinen überragenden Wert erkennen und Ihn dafür liebhaben.

Liebe zu Christus ist das grundlegende Kennzeichen wahrer Gläubiger. An Ihn zu glauben und Ihn zu lieben, ist untrennbar. In Johannes 16,27 sagt der Herr: "Der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt." Und in Matthäus 10,37 sagt Er: "Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig." Gläubige haben eine unüberwindliche und alles überwindende Liebe zu Christus.

Seinen Gegnern erklärt der Herr: "Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben" (Joh. 8,37). Jeder, der wirklich Gott liebt, liebt auch Christus. Seine Feinde behaupteten, Kinder Gottes zu sein; aber ihre Verblendung wurde deutlich, als sie Ihn töten wollten, weil Er Gottes Wahrheit verkündigte. In Wirklichkeit waren sie Kinder des Teufels (Vers 44).

In Johannes 14 fügt der Herr hinzu: "Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten ... Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben ... Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten und mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht" (die Verse 15.21.23-24).

Viele Menschen sind sich nicht im Klaren, was es heißt, ein Christ zu sein. Aber du hast das Vorrecht, dir darüber Sicherheit zu verschaffen: Du bist einer, wenn du Christus hoch schätzt, Ihn innig liebst und diese Liebe durch Gehorsam gegen Sein Wort zeigst. Möge Gott dich reichlich segnen, wenn du heute diesem Ziel nachstrebst.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Euch nun, die ihr glaubet, ist er köstlich; den Ungläubigen aber ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben und zum Eckstein worden ist, ein Stein des Anstoßens und ein Fels der Ärgernis.

Unser Herr Jesus Christus ist der Eckstein in Zion. Ihn hat der Vater gelegt. Dieses Legen geschah vor Grundlegung der Welt, in seinem ewigen Gnadenrat, wurde aber sichtbar durch Christi Kommen ins Fleisch und durch seine Auferstehung. Er heißt Eckstein, weil durch ihn Juden und Heiden in eines verbunden wurden, denn ein Eckstein verbindet immer zwei Teile. Er ist köstlich denen, die an ihn glauben; sie allein lernen ihn kennen. Sobald wir kleine Steine im Glauben auf ihm, dem Eckstein ruhen, als dem einzigen Grund, für uns gelegt, wird er uns offenbar als der, der Halt, Ruhe und Festigkeit gibt, der verbindet, was zusammengehört, und der uns, die wir ohne ihn „untauglich sind zum Gebrauch,“ köstlich macht vor dem Vater, bei dem er selber auserwählt und köstlich ist. Dieser vor dem Vater und allen seinen Gläubigen köstliche Eckstein wurde von Israels Bauleuten, den Hohenpriestern, Ältesten und Schriftgelehrten verworfen, weil sie sich nicht behauen lassen wollten; aber ihr Verwerfen galt nichts, er ist und bleibt der Eckstein. Wie er aber den Bauleuten Israels ein Stein des Anstoßens und ein Fels der Ärgernis war, so ist er es allen Ungläubigen. Er gefällt ihnen nicht, weil er nicht nur Eckstein, sondern auch Baumeister ist, unter dem sich jeder Stein gefallen lassen muss, nach seinem Wohlgefallen zubereitet und verwendet zu werden. Wer unabhängig sein, wer seine Ecken und Kanten behalten will, wer sich nicht unterordnen kann, sondern seine eigene Rolle spielen will, dem gefällt dieser Eckstein nicht; er stößt sich, wenn das Wort des Baumeisters an ihn kommt: behaue ihn! Welch Heulen und Zähneknirschen wird es einst absetzen, wenn alle, welche sich an ihm gestoßen haben, erkennen müssen, dass auch sie in seiner Hand etwas hätten werden können zum Lohe Gottes, und der köstliche Eckstein ihnen nur um ihres Herzens Härtigkeit willen zum Ärgernis wurde. Ist dir dieser Eckstein köstlich, so bete an; ist er es dir nicht, so fürchte dich und beuge dich vor ihm, denn er wird die Ungläubigen zermalmen. Matth. 21,44.

Vater! ich danke Dir für diesen köstlichen Eckstein. Ich danke Dir, dass Du auch mich ihn hast erkennen lassen. Hilf mir, dass er mir immer köstlicher werde, und lass mich durch ihn vor Dir angenehm sein. Amen