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Predigten zu 1. Petrus 2,3
"wenn ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"So ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist."
So anders: das ist also keine ausgemachte Sache bei einem jeglichen, der zum Menschengeschlecht gehört. "So:" hier ist mithin eine Möglichkeit und eine Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass etliche nicht geschmeckt haben, wie der Herr so freundlich ist. "So:" dann ist dies nicht eine allgemeine, sondern eine besondere Gnadengabe; und es ist notwendig, dass wir danach forschen, ob wir die Gnade Gottes aus innerer Erfahrung kennen. Es gibt keine geistliche Gnadenerweisung, bei welcher wir nicht Veranlassung haben, unser Herz darauf zu prüfen. Aber wenn dies uns ein ernstliches und inniges Gebetsanliegen sein soll, so sollten wir uns nicht zufrieden geben, solange noch irgend ein: "So anders" uns darüber beunruhigt, ob wir geschmeckt haben, dass der Herr freundlich ist. Ein aufrichtiges und heiliges Misstrauen gegen sich selbst kann im Herzen des Gläubigen eine solche Frage veranlassen, aber die Fortdauer eines solchen Zweifels wäre wahrlich etwas Schlimmes. Es geht nicht ohne einen verzweifelten Kampf ab, wenn wir den Heiland in unsre Glaubensarme fassen und sprechen wollen: "Ich weiss, an welchen ich glaube, und bin gewiss, dass Er kann mir meine Beilage bewahren bis an jenen Tag." Ruhe nicht, gläubige Seele, bis du eine völlige Gewissheit in deinem Herzen hast, dass du Jesu angehörst und Ihn liebst. Nichts gewähre dir Befriedigung, bis dass du durch das unfehlbare Zeugnis des Heiligen Geistes, der Zeugnis gibt deinem Geist, die Versicherung der Kindschaft Gottes empfangen hast. O, hier handelt sich's nicht um Kleinigkeiten; begnüge dich mit keinen "Vielleicht," und "Möglich," und "Wenn," und "So anders." Baue auf den Grund ewiger Wahrheiten, und baue fest darauf. Trachte nach den gewissen Gnaden Davids, und erlange sie gewiss und wahrhaftig. Wirf den Anker deiner Hoffnung ins Allerheiligste, hinter den Vorhang, und habe acht, dass deine Seele mit einem unzerreissbaren Tau an den Anker befestigt sei. Halte dich nicht bei den verhängnisvollen "So anders" auf; vorwärts! Bleibe nicht dahinten in der Wüste der Zweifel und Befürchtungen; schreite kühn durch den Jordan des Zagens, und ziehe ein ins gelobte Land des Friedens, wo zwar der Kanaaniter noch wohnt, wo aber die Erde nicht aufhört, reichlich Korn zu tragen, und wo Milch und Honig in unversieglichen Bächen fließen.