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Predigten zu 1. Petrus 1,18

"indem ihr wisset, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel,"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Ihr seid erlöst worden."

Die Sünde wirft für Gott ein dreifaches Problem auf. Durch Adams Ungehorsam in die Welt eindringend, bewirkt sie zunächst eine Entfremdung zwischen Gott und dem Menschen. Gott kann keine Gemeinschaft mehr mit ihm haben, denn es ist etwas eingetreten, was sie verhindert. Deshalb ist es zunächst Gott, der sagt: "Sie sind alle unter der Sünde" (Römer 3,9). Zweitens ruft dann die Sünde, weil sie die Gemeinschaft mit Gott zerstört, im Menschen ein Schuldgefühl hervor. Nun ist es der Mensch mit seinem erwachten Gewissen, der sagt: "Ich habe gesündigt" (Lukas 15,18). Damit noch nicht genug, liefert die Sünde auch Satan den Grund, uns bei uns selbst zu verklagen, so dass es nun drittens der Verkläger der Brüder ist (Offenbarung 12,10), der sagt: "Du hast gesündigt" .

Um uns zu erlösen und in unsere göttliche Bestimmung zurückzubringen, musste Jesus diesem dreifachen Schuldurteil begegnen. Nur sein kostbares Blut, vergossen für viele, hatte die Kraft, dieses Problem zu lösen: durch sein Blut wurde Gott Genüge getan, unsere Sündhaftigkeit bedeckt und unser großer Verkläger völlig besiegt.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Und wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seid von eurem eiteln Wandel nach väterlicher Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi, als eines unschuldigen und unbefIeckten Lammes.

Die väterliche Weise ist eine geheimnisvolle Macht. Man muss oft staunen, wenn man sieht, wie sich Volkssitten und Eigentümlichkeiten, wie auch Volkssünden von Geschlecht zu Geschlecht vererben, wie im Großen, so im Einzelnen. Diese väterliche Weise beherrscht den Menschen, bis er erlöst wird durch das Blut Jesu Christi. Diese Erlösung erweist sich an ihm als eine doppelte: zunächst eine innerliche; der Mensch muss zur Einsicht kommen, er könne nicht mehr mitmachen in der hergebrachten Weise, diese wird ihm zur Sünde gemacht durch den heiligen Geist. Wenn er betet und seine Hände nach seinem Heiland ausstreckt, so nimmt er sich seiner an, der Bann, welcher ihn festhielt, wird gebrochen, er wird losgelöst von der Macht der väterlichen Weise, so dass er sich innerlich nicht mehr darunter beugt. Dieser inneren Loslösung folgt dann auch die äußere; der Mensch nimmt auch äußerlich Stellung seiner Umgebung gegenüber; er tritt sichtbar heraus aus dem sündlichen Gewohnheitsleben. Das alles geht nicht ab ohne viele innere und äußere Schmerzen, besonders wenn man lange verwachsen war mit der väterlichen Weise. Es ist ja weder leicht, noch angenehm, wenn man in einen Gegensatz treten muss zu, dem Hergebrachten, in einen Gegensatz zu Menschen, die einem lieb sind, deren Wege man selber ging, mit Freuden ging. Man wird nicht verstanden, gilt vielleicht für unnüchtern, überspannt und lieblos. Das alles kann man sich gefallen lassen, wenn der Genuss, den man in der väterlichen Weise fand, innerlich tausendfach ersetzt ist durch die Gemeinschaft mit dem Herrn. Man kann in seiner Umgebung ziemlich allein stehen, unverstanden und doch ganz glücklich sein mit seinem Heiland. Solche Veränderungen versteht die Welt nicht, weil sie den nicht versteht, der sein Leben gelassen hat als Schuldopfer für die „väterliche Weise,“ und dessen Liebe so stark ist, dass sie uns herausheben kann aus allen anererbten Banden.

Herr, Du mächtiger Erlöser! Lass mich in nichts gefangen bleiben, wofür Du Dein Blut vergossen hast und lasse es mich nie vergessen, was es Dich gekostet hat, mich zu erlösen. Amen