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Predigten zu 1. Mose 4,15
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Ein Mann irrte durch das Land. Dieser Mann, der Kain hieß, hatte keine Ahnung von Autos, Kinos, Flugzeugen und all den Errungenschaften unserer Zeit. Denn die Geschichte spielt in den dunklen Anfängen des Menschengeschlechts. Wenn wir aber den Kain näher ansehen, werden wir die bestürzende Entdeckung machen, daß dieser Mann geradezu unheimlich dem Menschen unsrer Tage gleicht. Dieser Mann hat seinen Gott verloren. Er ist wohl noch religiös. Aber Gott spielt keine Rolle in seinem Leben. Kain ist — trotz seiner Religiosität — gott - los . Und darum ist er — der Kain damals und ebenso der moderne Kain — haltlos . Er bekommt in einer entscheidenden Stunde wohl eine Warnung: „Die Sünde ruht vor deiner Tür. Herrsche über sie!" Aber das ist in den Wind geredet. Es ist keine Kraft zum Überwinden in Kain. Seine Leidenschaften beherrschen ihn.
Und lieblos ist er, der Kain aller Zeiten. Sein Bruder Abel fällt ihm auf die Nerven. Und eines Tages „liquidiert" er ihn. Ja, und nun ist Kain auch heimatlos . Über ihm steht Gottes Urteil: „Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden." Er kann keine Heimat finden auf Erden. Und wenn er meint, eine gefunden zu haben, so ist es keine. Denn dann ruft ihn der Tod. Und friede1os ist er auch. Tausend Ängste quälen ihn: Angst vor Menschen, vor dem Schicksal. Und — vor Gott. Ja, vor dem flieht er am meisten. Von diesem Kain sagt unser Text nun etwas Erschütterndes: Auch dieses schuldbeladene Leben ist wertvoll vor Gott. Gott müht sich um Kain. Nicht nur mit dem geheimnisvollen Zeichen hier. Mit viel mehr noch. Er läßt auch für Kain Jesus sterben. Er gibt Seinen Sohn für ihn. Wenn doch alle friedelosen Kains stille stehen und darauf acht haben wollten! Amen.