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Predigten zu 1. Mose 49,10
Bis der Held komme, und Ihm werden die Völker anhangen
Das Alter hat, so sagt man, zuweilen eine prophetische Anlage; aber hier ist mehr als gereifte Erfahrung, – es ist der heilige Geist selbst, der durch die Lippen des Greises spricht.
1. Die Sendung und die Aufgabe Jesu wird hier vorausgesagt
Er ist der Held, der den Frieden macht und uns bringt. Das geängstete, seiner Sünden überführte Gewissen findet Frieden, wenn sein allgenugsames Versöhnungsopfer ihm geoffenbart wird. Die Stürme im Innern legen sich und es wird stille, wo Er regiert, und alle Gedanken unter Seine Herrschaft sich beugen. Nicht einzelnen allein gilt aber das Werk Jesu, nein, der Menschheit, der Welt, der ganzen Schöpfung. Er hat Frieden gemacht durch Sein Kreuz; das bezeugt Sein Geist: aber dann erst wird er vollkommen sein, wenn Gott alles in allem ist.
2. Die Zeit des Kommens Jesu wird bestimmt
Erst als die Römer kamen, und Palästina zu einer Provinz des Kaiserreichs machten, erlosch auch der letzte Schimmer einer jüdischen Herrschaft. Da kam der Held, Schilo. Diese Worte sind ohne Zweifel in jenen Tagen oft angeführt worden von den gottesfürchtigen Juden, mit denen Simeon und Hanna verkehrten, als auf das nahe Kommen des Messias hinweisend. Lasset uns klug werden, um auch die Zeichen Seines zweiten Kommens zu unterscheiden.
3. Die Gewissheit seiner Herrschaft
O Heiland, es ist verheißen, dass alle Völker dir anhangen werden, und wir wissen, dass wir Menschen nur durch Gehorsam zu deinem Frieden kommen. Lehre uns gehorchen, alle deine Befehle ausrichten, alle deine Lasten tragen, deiner Winke harren, – dann werden wir den Frieden empfangen, der höher ist, als alle Vernunft.
Versenke dich in diesen Gedanken, o meine Seele; der Friedefürst verlangt Gehorsam. Nur unter dieser Bedingung kann Er dir Frieden geben, wie einen Strom.