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Predigten zu 1. Mose 39,12
"und sie ergriff ihn bei seinem Kleide und sprach: Liege bei mir! Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand und floh und lief hinaus."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Er ließ das Kleid in ihrer Hand, und floh, und lief zum Hause hinaus."
Im Kampf mit manchen Sünden bleibt uns keine andre Möglichkeit des Sieges, als dass wir fliehen. Die Naturforscher des Altertums schrieben mancherlei über den Basilisken, dessen Augen seine Opfer bezauberten, und sie ihm ohne Mühe zur Beute werden ließen; so stürzt uns schon der blosse Anblick des Bösen in große Gefahr. Wer sich hüten will vor Missetaten, muss jede Gelegenheit zur Sünde meiden und fliehen. Mache einen Bund mit deinen Augen, dass du mit keinem Blicke achtest auf den Anlass zur Versuchung, denn solche Sünden bedürfen nur eines Funkens, so fangen sie an zu brennen und stehen im einem Augenblick in vollen Flammen. Wer möchte so verwegen sein und in die Verbannungszelle eines Aussätzigen gehen und sich zum Schlaf niederlegen inmitten des furchtbaren Verderbens? Nur wer selber begehren könnte, aussätzig zu werden, würde auf solche Weise um das Gift der Ansteckung buhlen. Wenn der Seemann wüsste, wie er dem Sturm entfliehen könnte, er würde eher alles aufbieten, bevor er sich der Gefahr außetzte, mit ihm auf den Tod kämpfen zu müssen. Ein vorsichtiger Steuermann hat kein Verlangen, zu probieren, wie oft er eine Klippe streifen könne, ohne ein Leck ins Schiff zu bekommen; er bleibt am liebsten soviel als möglich mitten im sichern Fahrwasser. Heute bin ich vielleicht einer großen Gefahr ausgesetzt; ich will Schlangenklugheit brauchen, mich ferne davon zu halten und ihr auszuweichen. Die Flügel der Taube können mir heute nützlicher sein, als die Klauen des Löwen. Freilich kann ich vielleicht etwas dabei einbüssen, wenn ich aller bösen Gesellschaft ausweichen will; aber besser, ich verliere den Rock, als dass ich die Seele aufs Spiel setze; dass ich reich werde, ist nicht notwendig, aber es ist mir befohlen, dass ich rein sein soll. Keine Bande der Freundschaft, keine Fesseln der Schönheit, kein blendendes Talent, keine Gefahr, lächerlich zu erscheinen, sollen mich von dem weisen Entschluss abbringen, vor der Sünde zu fliehen. Dem Teufel muss ich widerstehen, so flieht er vor mir, aber Fleischeslust muss ich fliehen, sonst überlistet sie mich. O, Du Gott der Heiligkeit, bewahre Deinen Joseph, damit Potiphars Weib ihn nicht mit ihrer schändlichen Zudringlichkeit umstricke. Mögen nie die furchtbaren verbündeten Mächte: Welt, Fleisch und Satan uns überwinden!