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Predigten zu 1. Mose 32,29
Gott hat für unser Leben einen Plan gemacht, der sich erfüllen soll. Wir dürfen uns also nicht wundern, wenn wir innere Kämpfe haben, denn unser Fleisch kann die göttliche Berufung nicht annehmen. Es kann voller Eifer und sehr fromm sein, aber die heilige Salbung ruht nie auf ihm. Gott kennt jedoch die Herzen, die Ihm dienen möchten. Er sieht die Ratlosigkeit, in der sich viele Seiner Kinder befinden, weil sie falsche Vorstellungen vom christlichen Leben haben. Wie oft kämpfen wir gegen die Umstände an und merken nicht, daß Gott diese Umstände benutzen will. Wir kämpfen mit Menschen und erkennen nicht, daß Gott sie als Werkzeuge gebraucht. «Wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen» (Römer 8,28).
Junge Männer und junge Mädchen kämpfen mit ihren Eltern und wehren sich gegen Bevormundung. In Wirklichkeit kämpfen sie mit Gott. Die Eltern werden betrübt, und Gott wartet geduldig. Wir murren wie Israel über die Grausamkeit der Wüste, über die Nägel und Dornen des Kreuzes, die doch das Wesen unserer Berufung sind. Wir murren über Gottes Diener und wissen nicht, daß wir mit Gott selber kämpfen. Jakobs Kämpfen wäre endlos gewesen, wenn Gott nicht eingegriffen hätte. Aber der HERR rührte Seinen Diener dort an, wo er am stärksten war. Er verrenkte ihm die Hüfte, die für den Christen die Triebfeder der eigenen Kraft bedeutet, den Sitz seines Hochmuts. Dasselbe möchte Gott für uns tun. Das «Starke» in uns ist unfähig, Ihm zu dienen. In unserem Leben muß das Kreuz aufgerichtet werden und nicht nur in den Himmel aufragen, sondern auch seine Wurzeln tief in unser ganzes Wesen hineinsenken.
Wenn das so geschieht, dann werden wir die Menschen und Umstände nicht mehr für Hindernisse halten, sondern für Werkzeuge, die unser himmlischer Vater erwählt, um uns von uns selber zu befreien. Wie bei Jakob wird dann unsere Seele endlich frei, weil wir Gott von Angesicht gesehen haben. Wir erkennen, daß wir uns täuschten und uns etwas einredeten, was nicht von Gott war. Wenn wir in tiefer Demütigung vor Ihm sind, dann wird alles für uns anders, und wir werden endlich anfangen, die Kraft kennenzulernen, die von einem dem Willen Gottes gänzlich unterworfenen Leben ausgeht.