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Predigten zu 1. Mose 2,7
Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.
Der Mensch, das Ebenbild Gottes, besteht aus Leib, Seele und Geist. Der Leib ist von der Erde genommen; den Geist hat Gott dem Menschen eingehaucht. Die Seele ist das Bindeglied, die Vermittlerin zwischen Leib und Geist. Es war Gottes ursprünglicher Wille, dass der Geist im Menschen regiere, der Geist, der von Gott war und unter Gott stand. Hätte der Geist durch die Seele den Leib regiert, so wäre der Leib des Menschen allmählich durchgeistet, in das geistliche Wesen erhoben worden. Von Zerfall des Leibes, von Tod, wäre dann keine Rede gewesen. Leider hat sich der Mensch ganz anders entwickelt. Statt dass die Seele sich vom Geist regieren ließ, wurde sie das Werkzeug der sinnlichen Lust, sie wurde vom Fleisch regiert, so dass Gott schon 1500 Jahre nachher sagen musste: die Menschen wollen sich meinen Geist nicht mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch. 1. Mose 6,3. Gott zog seinen Geist zurück und ließ, Noahs Familie ausgenommen, das Gericht der Sündflut über das Menschengeschlecht gehen. Im alten Bunde waren es verhältnismäßig wenige, in denen der Geist durch den Glauben wieder zur Herrschaft kam. Im neuen Bunde ist es anders: durch die Wiedergeburt kommt der entthronte Geist des Menschen wieder obenan und wird das Werkzeug des heiligen Geistes. Paulus heißt in 1. Korinth. 2,14 den unwiedergeborenen Menschen einen seelischen Menschen, der die Dinge des Geistes Gottes nicht vernimmt; in dem die Seele durch sinnliche Lüste regiert wird. Im Gegensatz zu diesem seelischen Menschen redet er von einem geistlichen Menschen Vers 15 und sagt in Röm. 8,16, dass bei diesem geistlichen Menschen der Geist Gottes dem Menschengeist Zeugnis gebe, dass er Gottes Kind sei. In den Kindern Gottes soll es wieder zum vollen Regiment Gottes kommen, so dass Leib, Seele und Geist dem Geiste Gottes untertan sind. Nur in den Menschen kommt es zu diesem Regiment Gottes, von deren Herzen der heilige Geist durch Innewohnen Besitz nehmen kann, so dass der Mensch wahrhaftig unter ihm steht. Die Pfingsterfahrung der Apostel war nichts anderes, als dieses Innewohnen des Geistes, ohne welches unsere Glieder nicht Werkzeuge der Gerechtigkeit werden können. Ohne Innewohnen des Geistes ist völlige Heiligung, wie die Schrift in Röm. 12,1; 2. Kor. 7,1; 1. Thess. 5,23 sie lehrt, unmöglich.
Herr! Wohne in mir. Regiere mich ganz und heilige mich durch und durch. Amen