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Predigten zu 1. Mose 17,7
Was ist dieser Bund Gottes, worin besteht er? Gott verbindet sich mit dem Menschen, dass er sei eines armen Menschen Gott, und der Mensch soll sein Kind sein, und es soll der Sünde des Menschen nicht mehr gedacht werden; denn Gott sagt, er habe sie geworfen und werde sie werfen hinter seinen Rücken. Es ist ein Bund, worin es heißt: Die ganze Erde ist dein, wandle vor mir, d. i. vor meinem Angesicht, ich leite dich mit meinen Augen, ich bin mit dir und will dich nicht verlassen noch versäumen: wisse, dass du an meiner Hand auf dem guten Wege bist und sicher in's himmlische Land hinüberkommst. Ich bin dein Gott, nicht wie ich aller Menschen Gott bin, sondern in ganz besonderer Weise, Du hast meinen ewigen Bund, meine ewige Gnade, meine königliche Gewogenheit, hast mich ganz, wie ich bin, mit meinem ganzen Namen, dem Inbegriff aller meiner Tugenden und Vollkommenheiten, mit meiner ganzen Macht, mit meinem ganzen Herzen, mit allem dem, worin ich mich einem Sterblichen offenbaren kann, um ihn glücklich zu machen. Und du bist mein, nicht wie alle andern Geschöpfe, sondern in ganz besonderer Weise, so dass kein Vater so sorgt für seine Kinder, wie ich für dich sorge, dass kein Herr so sorgfältig ist mit seinem Eigentum, wie ich mit dir, keine Mutter so ihr Kind an ihr Herz drückt, wie ich dich mit Liebe umfasse. Du bist mein, und ich will in allen Stücken für dich sorgen, dass du selig wirst; alles, was dir in die Quere kommt, soll dir dazu dienen, dass du um so mehr zubereitet werdest für meine Herrlichkeit, um so mehr genießest meine Gnade, den heilsamen Kelch aufzunehmen, bis du dereinst in die ewige Herrlichkeit hinübergehst. Das ist der Bund.
Gott hat mir ein Wort versprochen,
Gott hat einen Bund gemacht,
der wird nimmermehr gebrochen,
bis er alles hat vollbracht.
Er, die Wahrheit, trüget nicht:
was er saget, das geschieht.
Zitate von Christoph Blumhardt anzeigen
(“… zwischen Mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht, daß es ein ewiger Bund sei, so daß Ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.“)
Mit Abraham spricht hier Gott zur Zeit der Einführung der Beschneidung in seiner Familie. Da ist es gar lieblich und tröstlich, daß der Bund, den Gott mit Abraham aufrichten will, in gleichem Maße auch den Nachkommen gelten soll, so daß diese sich Gottes als ihres Gottes sollten rühmen dürfen gerade wie Abraham selber.
Wir sind berechtigt, solchem auch für uns und unsre Kinder eine Bedeutung zu geben, daß Gott nämlich ebenso in den Bund, in den wir mit Ihm durch den Glauben an Christus getreten sind, auch unsre Kinder mit eingeschlossen habe. Abraham ist ja nichts anderes als ein Mensch, ein gläubiger Mensch. Wer nun steht wie er - im Glauben und in der Gemeinschaft mit Gott durch den Glauben -, mit dem kann Gott keinen geringeren Bund machen als mit einem Abraham. Und wir schätzen doch wohl unsern Bund gering, wenn wir uns ihn nicht auch als einen Bund denken, den Gott zugleich mit unsern Kindern und Kindeskindern macht. Wer wollte sagen, so bedeutungsvoll dürften wir's bei uns nicht nehmen wie bei Abraham; und unsre Kinder seien durch den Bund, in welchem wir stehen, um nichts Gott näher gekommen; sie seien Ihm ebenso fern wie wir Ihm fern wären, wenn wir nicht in Seinem Bunde stünden?! Sehen wir doch, wie voll sich der HErr in unsrem Spruch ausdrückt!: Der Bund wird gemacht; auf der einen Seite steht Gott der HErr - auf der andern Seite Abraham „und sein Same nach ihm bei ihren Nachkommen“. Zugleim, so sagt Gott, solle es ein ewiger Bund sein, wie es dem entspricht, was Gott auch im Gesetz sagt: „Denen, die Meine Gebote halten, tue Ich wohl bis ins tausendste Glied.“ Und um es ja ganz unmißverständlich zu sagen, setzt der HErr hinzu: „also daß Ich dein Gott sei und deines Samens nach dir.“
Die Verheißung wird auch gleich in Vollzug gesetzt, weil alsbald alle Glieder des Hauses Abrahams, auch seine Knechte, in den Bund der Beschneidung eintraten, ohne daß an ihnen hinsichtlich der Würdigkeit viel herumgefragt wurde.
Sollten wir daraus nicht auch einen Trost für unsre Kinder und Kindeskinder entnehmen dürfen? Und sollten wir wirklich Bedenken haben, unsern Kindern, wenn sie kaum geboren sind, das „Bundeszeichen“ der heiligen Taufe zukommen zu lassen? Ach, wie ist doch Gott so viel freundlicher, als wir oft versucht sind, es zu glauben!
Nehmen wir's also als einen Trost hin, daß Gott unsrer auch in unsern Kindern und Nachkommen gedenkt! Freilich ist's nicht so gemeint, daß Gott die Sünden und Abweichungen unbeachtet, die Sünder ungestraft sein lassen werde. Daß dem nicht so ist, das beweist hinlänglich die Geschichte Israels. Können ja auch die Eltern, wenn sie abtrünnig werden, der Bundesgnade verlustig werden! Aber so wenig diese, auch wenn sie sündigen, ganz aus dem Bunde fallen, so daß Gott nichts mehr nach ihnen fragen würde: so wenig sind ihre Kinder von ihrer Geburt an vom Bunde ausgeschlossen. Wie den Eltern, so geht auch den Kindern Gott nach. Und eine nicht mindere Gnade und Sorgfalt beweist Gott an den Kindern, sie bundestreu zu machen, wie Er sie an den Eltern beweist, wenn sie einmal an- genommen sind. Müssen doch oft die Kinder die Retter der Eltern sein!
Sind wir denn etwa für unsre Kinder ängstlich, so dürfen wir's fest glauben, daß Gott, so möchte ich sagen, nicht minder ängstlich auf ihr Seelenheil bedacht ist, weil sie Seinen Verbündeten angehören. Das ist besonders dann der Fall, wenn Er sieht, welch ein großes Anliegen es auch den Eltern ist. Hat daher Gott Seines Volkes nie vergessen - auch jetzt noch nicht vergessen, da es über ihnen immer noch heißt: „Gottes Gaben und Berufung mögen Ihn nicht gereuen“ (Röm. 11,29) -, so werden unsre Kinder und Kindeskinder von Ihm nicht vergessen. Und seufzende Eltern werden einmal große Wunder zu sehen bekommen, wenn alles fertig ist. Solches bekam auch Abraham selber zu sehen, von dessen Geschlecht es heißt: „auf daß ganz Israel selig werde“ (Röm. 11,26) - ein unaussprechlich großes Wort, an dem man sieht, wie es Gott auch beim ersten Bunde schon schließlich auf die ewige Seligkeit abgesehen habe. Dadurch gewinnt die Beschneidung selbst eine höhere Bedeutung.