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Predigten zu 1. Mose 13,8

"Da sprach Abram zu Lot: Laß doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn wir sind Brüder!"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Da sprach Abraham zu Lot: 'Lass doch nicht Streit sein zwischen dir und mir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; wir sind ja Brüder.'"

Als Abraham von seinem verfehlten Unternehmen, dem Zug nach Ägypten, wieder zurückkehrte, wie kostbar muss ihm da das Land erschienen sein, das Gott ihm gegeben hatte! Doch nun musste er etwas Wichtiges lernen, nämlich nicht gierig nach dessen Besitz zu greifen. "Aber eine so kostbare Gabe", hätte er denken können, "muss man doch nehmen und um jeden Preis festhalten!" Und so denken wir in der Tat, wenn Gott uns seine Gaben zuteilt. Abraham aber sah, dass er loslassen musste. Sein Neffe Lot sollte sich alles aussuchen können, was er wollte.

Diese Lektion müssen wir alle lernen. Können wir auf Gott vertrauen, dass er das, was er uns gegeben hat, für uns bewahrt, ohne dass wir selbst in unserem angeborenen Verlangen nach Besitz unsere Hand darauf legen? Was Gott gibt, das gibt er! Wir brauchen keine Anstrengungen zu machen, um es zu behalten. Im Gegenteil, wenn wir ängstlich danach greifen und es festhalten, laufen wir unter Umständen Gefahr, es zu verlieren. Nur was wir in Hingabe an Gott losgelassen haben, wird wirklich unser.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Es gibt keine Ursache zum Streit, welche Menschen, die doch so erfinderisch sind, nicht unter einander und für einander aufheben könnten. Es gibt keinen Streit, den wir nicht für und unter einander in Güte ausgleichen könnten, wenn wirklich Gott unser höchstes Gut wäre, wenn es in uns Wahrheit wäre, was mit dem Munde leicht gesagt ist: Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und nach Erde. Auch ist das Sprichwort männiglich bekannt: Es gehen viele geduldige Schafe in einen Stall.

Sodann tröstet dieser Bericht gegenüber dem Ärgernis, welches ein rechtschaffener Prediger, der das Wort Gottes recht teilt, wie auch manches Gemeindeglied an solchen Vorgängen sonst nehmen möchte. Denn hat Abraham, der Patriarch, der doch das lautere Gotteswort brachte, solches Ärgernis erleben müssen, wie auch manches rechtschaffene Glied seines Gesindes, so wird es wohl nie anders sein. Es müssen Ärgernisse kommen, wie der Herr Jesus gesagt hat. Wo Gottes lauteres Wort nicht gepredigt wird, da soll man nicht meinen, dass auf die Dauer Friede sei. Es gleißt da so äußerlich, aber kommt man der Sache näher, so findet man bei allem Gerede von Liebe nur Streit, Zank und Zwietracht und allerlei bösen Handel. Darüber wundert sich sogar niemand. Es gewöhnt sich ein jeder an solchen Zank. Man ist doch in e i n e m Stück eins: Gott die Ehre nicht zu geben, Ehre von einander zu nehmen, den Gerechten zu verdrängen und von aller
Gerechtigkeit und Lauterkeit der Wahrheit ferne zu bleiben.

Kein Neid,
kein Streit
dich betrübe, Fried und Liebe müssen schweben,
Fried und Freude wirst du geben.