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Predigten zu 1. Korinther 9,16
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IRGENDWIE IST ES UNGERECHT
Da gibt es eine Geschichte von einem alten Missionar, der von Afrika zurückkehrte. Er reiste mit demselben Schiff wie Präsident Theodore Roosevelt, der in Afrika auf Großwildjagd war. In New York angekommen, wurde der Präsident von Menschenmassen jubelnd begrüßt, während dem Missionar keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt wurde. „Irgendwie ist es ungerecht“, sagte der Missionar mit bitterer Stimme zu seiner Frau. „Wir geben unser Leben hin, um Menschen für den Herrn zu gewinnen, und wenn wir dann in der Heimat ankommen, erwartet uns kein Lohn, und niemand begrüßt uns. Der Präsident erschießt ein paar Tiere - und wird wie ein König empfangen.“ Als sie vor dem Schlafengehen beteten, spürte der Missionar, wie der Herr zu ihm sagte: „Weißt du, warum du noch keinen Lohn empfangen hast? Du bist noch nicht zu Hause.“ Paulus verfolgte in seinem Dienst dasselbe Ziel. Er hatte keine oberflächliche oder zeitlich begrenzte Belohnung im Sinn. Er war bereit zu warten, bis er zu Hause angekommen war - in seinem endgültigen Zuhause - um zu empfangen, was Gott ihm verheißen hatte. Bist du bereit zu warten?
Was diese Worte des Apostels Paulus zum Ausdruck bringen, sollte die Erfahrung jedes Kindes Gottes sein. Das Apostelamt hat mit der ersten Generation der christlichen Gemeinde aufgehört, aber der priesterliche Dienst des Zeugnisses für Christus dauert fort, solange die Zeit der Gnade währt, und jeder Christ ist dazu aufgefordert, sich seiner Verantwortung zu stellen.
Wir sind dazu verpflichtet, weil der Herr selbst in unser Leben getreten ist. Wenn Seine Gegenwart nicht durch unsere Schuld verdrängt wird, haben wir das Bedürfnis, unseren Mitmenschen weiterzugeben, was wir von Ihm empfangen haben. Ist das bei uns so? Und wenn nicht, warum nicht? Liegt ein Bann auf unserem Leben? Die Engel im Himmel würden gern unser Vorrecht haben. Die Dämonen fürchten sich davor und tun, was sie können, um den Christen das Bewußstein ihrer Verantwortung zu rauben.
Wir sind auch dazu verpflichtet wegen der Welt, die uns umgibt. Das Los eines einzigen Unbekehrten sollte uns so beschäftigen, daß wir unsere Ruhe darüber verlieren. Jeremia spricht: «Da sagte ich mir: Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden! Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht!» (Jeremia 20,9). Die Welt braucht in ihrer Not überzeugte Christen, in deren Herzen das Feuer der Liebe Gottes brennt. Unsere Herzen und Hände sollten nicht verschlossen bleiben vor dem Mitmenschen, für den Christus starb, denn ihm droht die Gefahr, vor dem Gericht Gottes erscheinen zu müssen, ohne Seine Vergebung erhalten zu haben. Gott hat uns so freigebig Seine Gnade ausgeteilt, unsere Hände sind so gefüllt mit Reichtümern, daß es uns unmöglich sein sollte, sie für uns zu behalten.
Satan fürchtet sich weder vor unseren Lehren noch vor unserem Gaubensbekenntnis, aber vor dem Feuer, das in uns brennt und sich um jeden Preis ausbreiten will. «Ich bin dazu verpflichtet», weil ich vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen muß, um Ihm Rechenschaft abzulegen über alles, was ich getan habe und über alles, was ich nicht getan habe. «Dann wird er jedem einzelnen vergelten nach seinem Tun» (Matthäus 16,27).