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Predigten zu 1. Könige 20,11
"Und der König von Israel antwortete und sprach: Saget ihm: Es rühme sich nicht der sich Gürtende wie der den Gürtel Lösende!"
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Es rühme sich nicht der sich Gürtende wie der den Gürtel Lösende!"
Obwohl diese Worte von einem gottlosen König, nämlich Ahab, gesprochen wurden, sind sie doch Worte der Wahrheit. Auch gottlose Menschen sprechen manchmal die Wahrheit. Der König von Syrien hatte Ahab beleidigende und demütigende Forderungen gestellt und im Fall einer Weigerung mit Krieg gedroht. Doch in der folgenden Schlacht waren die Syrer gezwungen, sich zurückzuziehen, und ihr König musste um sein Leben fliehen. Seine Leistung blieb weit hinter seiner Prahlerei zurück. Der heutige Text wäre auch ein guter Rat für Goliath gewesen. Als er David auf sich zukommen sah, sagte er: "Komm her zu mir, dass ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes gebe" (1. Samuel 17,44). Aber David besiegte ihn problemlos mit einem einzigen Kieselstein aus seiner Schleuder. Der Riese hatte zu früh geprahlt. Wenn wir junge Christen sind, überschätzen wir leicht unsere eigenen Fähigkeiten. Wir tun, als ob wir es "mit links" mit der Welt, dem Fleisch und dem Teufel aufnehmen könnten. Vielleicht machen wir sogar älteren Christen Vorwürfe, weil sie es nicht fertiggebracht haben, die Welt zu evangelisieren. Wir werden es ihnen zeigen, wie man das macht! Aber unser Rühmen kommt zu früh. Die Schlacht hat gerade erst begonnen, und wir tun, als ob sie schon vorbei und gewonnen wäre. Bei einem lockeren Beisammensein von Gläubigen am Abend drehte sich alles um einen brillanten jungen Prediger, der anwesend war. Ihm tat es recht wohl, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. In der Gruppe sass auch ein Sonntagsschullehrer, der einen tiefen Einfluss auf sein Leben ausgeübt hatte. Jemand sagte zu diesem Lehrer: "Sie müssen eigentlich ziemlich stolz auf ihren ehemaligen Schüler sein." Seine Antwort lautete: "Ja, wenn er bis zum Ende so gut weitermacht." Zu diesem Zeitpunkt hielt der junge Prediger diese Bemerkung für einen ziemlichen Wermutstropfen in einem ansonsten angenehmen Abend. Aber später, mit der erweiterten Perspektive jahrelanger Erfahrung, wurde er sich klar, dass sein Lehrer völlig Recht hatte. Es zählt nicht, wie wir die Rüstung anlegen. Es kommt darauf an, wie wir die Schlacht beenden. In Wirklichkeit ist die Schlacht im Leben nie zu Ende. Sie wird nicht zu Ende sein, bis wir vor unserem großen Feldherrn im Himmel stehen. Dann werden wir Seine Beurteilung unseres Dienstes zu hören bekommen, die einzige Beurteilung, die wirklich zählt. Und gleichgültig, wie Seine Beurteilung ausfällt, wir werden keinen Grund zum Rühmen haben. Mit demütiger Überzeugung werden wir bekennen: "Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren" (Lukas 17,10).