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Predigten zu 1. Könige 18,30
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Und Elia baute den Altar des Herrn wieder auf, der zerbrochen war."
Das Volk hatte den Altar des Herrn zerbrochen. Darum hatte Gott das Volk zerbrochen. Es war in zwei Teile auseinandergerissen, die sich untereinander hart befehdeten. Gott war beider Teile Gott und Retter, wenn sie nur wieder zu ihm zurückfanden. Elia ließ den Altar aufbauen aus zwölf großen Steinen, zum Ausdruck dafür, dass alle zwölf Stämme Israels zusammengehörten, und alle an dem Segen der göttlichen Kundgebung teilhaben sollten. Elia stand über den Parteien der Politik. Sein Ziel war, die Macht und die erbarmende Liebe Gottes dem Volk in überwältigender Weise eindrücklich zu machen. Der Altar war errichtet, das Tier geschlachtet, das Holz auf dem Altar geschichtet. Elia ordnete nun zunächst an, dass man das Opfer, das Holz und den Altar mehrfach mit Wasser übergiesse. Dadurch bewies er zunächst seinen triumphierenden Glauben. Der spottete aller natürlichen Hindernisse und aller eitlen Bemühungen der falschen Propheten. Der Kleinglaube hätte ängstlich jede Feuchtigkeit und Nässe von dem Brandopferaltar ferngehalten, um dem Feuer die Wirkung zu erleichtern. Elia legte dem Feuer die Hindernisse absichtlich in den Weg, um des Volkes willen, damit Gottes Allmacht im Gegensatz zu Baals Ohnmacht um so klarer hervorleuchtete. - Solchen starken Glauben lasst uns im Kampf gegen den Unglauben auch erflehen. - Wir wollen aber nicht nur den Glauben des Elia ansehen. Wir wollen denken an den, dessen Werkzeug er war. Gott hat sein untreues, sündiges Volk lieb behalten. Er wollte sein Volk gründlich heilen von Zweifeln und Abgötterei. Darum musste Elia so handeln. - Die Liebe Gottes zu seinem Volk ist um so beachtenswerter, weil die dreijährige Dürre den Eindruck hatte wecken können, Gott habe sein Volk nicht mehr lieb. - Gottes Liebe und Treue sind alle Morgen neu!Viele Christen machen die Erfahrung, daß der Himmel ehern zu sein scheint, daß das göttliche Leben und die göttliche Kraft scheinbar zum Stillstand gebracht wurde. Es sieht so aus, als würde das Böse siegen; anstelle von Freude und Frieden tritt Traurigkeit und Dunkelheit; die Arbeit wird zur Angewohnheit oder zu einer Formsache. Dem aber, der aufrichtig den Ausweg aus dieser Lage sucht, zeigt Gottes Wort ein Heilmittel: Stellt den Altar des HERRN wieder her, der niedergerissen war!
Im Mittelpunkt jedes erlösten Lebens sollte der Altar aufgerichtet sein, das persönlich erlebte und ausgelebte Kreuz des Christus. Sonst ist das Christenleben nur eine «äußere Form der Gottesfurcht», und der Dienst «Holz, Heu und Stroh». Gott zeigt uns in Seinem Wort deutlich eine der Hauptgefahren, die jedem Gläubigen am Ende des gegenwärtigen Zeitalters droht: ein christliches Leben und Glaubensbekenntnis, in dem nur unsere eigenen Kräfte zum Ausdruck kommen.
Rein menschliches Eifern tritt an die Stelle göttlichen Handelns, das die Frucht persönlicher Gemeinschaft mit dem im Leben Seines Kindes wirkenden Herrn ist. Eine scheinbare Freiheit, aus der rasch Zügellosigkeit wird, tritt an die Stelle der geistlichen Disziplin, die uns im Neuen Testament ans Herz gelegt wird, und zwar in bezug auf unser verborgenes Leben mit Gott wie auch auf unsere äußeren Beziehungen zu den Menschen, unter denen zu wirken der Herr uns berufen hat. Laßt uns deshalb vor Ihm still werden und den Altar wieder herstellen, der niedergerissen wurde. Dieser Altar ist, das sagt uns Gottes Wort, der Ausgangspunkt unserer Berufung, das Mittel zur Reinigung unseres Lebens und Dienstes. Er erhält uns in der Wirklichkeit des «lebendigen Opfers», das unser «vernünftiger Gottesdienst» ist und der Prüfstein unserer Beziehungen zu anderen Menschen (Römer 12,1).
Wir wollen auch eines dabei beachten, nämlich was der Herr in Matthäus 5,23-24 über den Altar sagt. Wenn wir mit Gott und Menschen alles in Ordnung gebracht haben, wenn wir bis zu Seinem Altar gekommen sind, dann können wir Ihn mit Freude und Jubel rühmen.