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Predigten zu 1. Könige 17,9
"Mache dich auf, gehe nach Zarpath, das zu Zidon gehört, und bleibe daselbst; siehe ich habe daselbst einer Witwe geboten, dich zu versorgen."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Mache dich auf und gehe gen Zarpath; ich habe daselbst einer Witwe geboten, dass sie dich versorge."
Elia ist an die Witwe in Zarpath herangetreten mit der Aufforderung, ihm von ihrem allerletzten bisschen Vorrat an Mehl und Öl ein kleines Gebackenes zu machen und danach erst auch für sich und ihren Sohn etwas zu bereiten. Eine merkwürdige Forderung. Die Witwe sollte dadurch zum Glauben erzogen werden. Sie sollte alle anderen Stützen für ihr Durchkommen fahren lassen und ihr ganzes Vertrauen setzen auf die Worte Gottes, die Elia ihr sagte: "Also spricht der Herr, der Gott Israels: das Mehl im Kad soll nicht verzehrt werden und dem Ölkrug soll nichts mangeln, bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden" (V. 14). Die Witwe hat es nie bereut, dass sie Elia vertraute. - Die Nachbarn in Zarpath mögen manchmal gefragt haben: "Wie kommt es nur, dass die Frau immer genug auf den Tisch zu setzen hat? Wo mag die geheime Quelle sein, die sie versorgt?" Äußerlich war nichts zu entdecken. Das Geheimnis des nie leeren Brotschrankes und Ölkruges war ein WortGottes. Unzweideutig klar hatte Gott durch Elia geredet. Das genügte. Mochten die Mehl- und Ölpreise so hoch steigen wie sie wollten, die Witwe hatte genug. Hätte die Witwe von Gottes Wort weggeblickt auf die Wetteraussichten und die verdorrten Felder, ihr hätte bange werden müssen! Hielt sie sich aber kindlich an das durch Elia geredete Wort Gottes, so konnte sie getrost in die Zukunft blicken. - Es kommt alles darauf an, dass wir Gottes Wort durch den Heiligen Geist in lebendigem Glauben in das Herz aufnehmen. Dann haben wir eine göttliche Garantie für unsere Versorgung wie jene Witwe (Mt. 6, 25-34). Keine Sorge kann sich festsetzen. - Dass doch unser Vertrauen auf Gottes Wort unerschütterlich fest werde!