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Predigten zu 1. Johannes 4,10

"Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden."

Liebe ist die Eigenschaft Gottes, die Ihn mit grenzenloser Zuneigung andere überhäufen lässt. Seine Liebe offenbart sich, indem Er den Geliebten gute und vollkommene Gaben schenkt.

Wir können nur einige von unzähligen Versen anführen, die von dieser Liebe reden! "Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte" (Jeremia 31,3). "Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist" (Römer 5,8). "Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat..." (Epheser 2,4). Und natürlich den bekanntesten von allen: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe" (Johannes 3,16). Wenn Johannes sagt: "Gott ist Liebe" (1. Johannes 4,8), dann definiert er damit nicht Gott, sondern betont, dass Liebe ein Schlüsselelement des göttlichen Wesens ist. Wir beten nicht die Liebe an, sondern den Gott der Liebe.

Seine Liebe hatte keinen Anfang und kann auch kein Ende haben. Sie ist grenzenlos in ihrer Ausdehnung. Sie ist absolut rein, ohne die geringste Spur von Selbstsucht oder einer anderen Sünde. Sie ist opferbereit und fragt nicht nach den Kosten. Sie sucht nur das Wohlergehen der anderen und ist nicht auf Gegenleistungen aus. Sie wendet sich den Unbeliebten ebenso zu wie den Beliebten, Feinden ebenso wie Freunden. Sie hat ihre Quelle nicht in der Anziehungskraft derer, die sie empfangen, sondern allein in der Güte dessen, der sie erweist.

Die praktischen Konsequenzen dieser erhabenen Wahrheit liegen auf der Hand. "Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder" sagt Paulus, "und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat" (Epheser 5,1.2a). Unsere Liebe sollte zu Gott emporsteigen, sich unseren Geschwistern zuwenden, und in die unerrettete Welt hinausfließen.

Die Betrachtung Seiner Liebe sollte uns auch zu tiefster Anbetung anleiten. Während wir Ihm zu Füßen fallen, müssen wir immer wieder sagen:

Wie Du mich lieben kannst, wie Du es tust, Und gleichzeitig der Gott sein, der Du bist, Das ist Dunkelheit für meinen Verstand, Aber Sonnenschein für mein Herz.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Geliebte, wenn Gott uns also geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben."

Wir dürfen uns Liebe nicht als ein unkontrollierbares und unberechenbares Gefühl vorstellen. Gott gebietet uns, dass wir lieben sollen, und das wäre völlig unmöglich, wenn Liebe irgendeine schwer fassbare, gelegentliche Stimmung wäre, die kommt und geht wie eine gewöhnliche Erkältung. Liebe bezieht auch unsere Gefühle mit ein, ist aber weit mehr eine Sache des Willens als der Gefühle.

Wir müssen uns auch vor der Vorstellung hüten, dass sich Liebe ausschließlich auf eine Welt von Traumschlössern bezieht, und nicht viel mit dem Einerlei und den Kämpfen des Alltags zu tun hat. Für jede Stunde Mondschein und Rosen gibt es Wochen von Putzlappen und schmutzigem Geschirr.

Mit anderen Worten: Liebe ist äußerst praktisch. Wenn bei Tisch beispielsweise eine Schale mit Bananen herumgereicht wird, und eine davon hat schwarze Flecken, dann nimmt die Liebe diese. Die Liebe putzt das Waschbecken und die Badewanne nach der Benutzung. Die Liebe ersetzt die aufgebrauchte Rolle Toilettenpapier, so dass die nächste Person nicht in Schwierigkeiten kommt. Die Liebe dreht das Licht aus, wenn es nicht gebraucht wird. Sie hebt das zerknüllte Tempotaschentuch auf, anstatt einfach darüberzugehen. Sie füllt Öl und Benzin nach, bevor sie ein ausgeliehenes Auto zurückgibt. Die Liebe leert den Mülleimer, ohne erst darum gebeten zu werden. Sie lässt Menschen nicht warten. Sie bedient erst die anderen, dann sich selbst. Sie kümmert sich um ein quengeliges Baby und nimmt es mit hinaus, damit die Versammlung nicht gestört wird. Die Liebe spricht laut, so dass auch Schwerhörige verstehen können. Und die Liebe arbeitet, um Mittel zu haben, die sie mit anderen teilen kann.

Die Liebe hat einen Saum an ihrem Gewand Der bis in den Staub hinabreicht - Sie kann die Schmutzflecken der Straßen und Gassen erreichen, Und weil sie es kann, muss sie es auch.

Sie darf sich nicht nur auf dem Berg ausruhen; Sie muss hinuntergehen ins Tal; Denn sie kann für sich nicht Ruhe und Frieden finden Bis sie die, die versagt haben, neu belebt hat.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Dies Wort versteht nur ein Herz, das um seine Seligkeit bekümmert ist. Zu dem gesegneten Prediger des Evangeliums G. D. Krummacher — er wirkte im vorigen Jahrhundert in Wuppertal — kam einmal ein Mann und klagte: „Ich habe die Frage gehört, die der Herr Jesus dem Petrus stellt: ,Hast du mich lieb?' Und darauf habe ich antworten müssen: »Herr, Du weißt alle Dinge. Du kennst meine Kälte. Du kennst mein sündiges, widerstrebendes Herz. Du weißt, daß ich keine Freudigkeit zum Gebet und keinen Hunger zum Worte Gottes habe. Du kennst meine Übertretungen. Du weißt, daß ich Dich nicht lieb habe."

Der Mann sah keine Möglichkeit mehr, selig zu werden. Und so schüttete er Krummacher sein Herz aus. Der sah ihn lange an. Dann riet er ihm: „Kehre doch einmal die Frage um. Fragt der Herr Jesus Dich: ,Hast Du midi lieb?', dann frage Du doch Ihn nun auch: ,Hast D u mich lieb?'" Der Bestürzte stutzte, überlegte, dann leuchtete sein Gesicht auf: „Ja, Er hat mich lieb. Denn Er starb für mich."

„Sieh", fuhr Krummacher fort, „Deine armselige Liebe zu Ihm kann ja nimmermehr der Grund und Boden sein, auf den Du das Haus Deiner Hoffnung baust. Darin steht die Liebe, nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß Er uns geliebt hat und gesandt Seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden." Der bekümmerte Mann faßte das. Er erkannte und glaubte, daß der Herr ihn, den Elenden, lieb habe. Er ergab sich dieser Liebe und lernte nun mit Petrus sprechen: „Herr, Du weißt alle Dinge, Du weißt, daß ich Dich lieb habe." Der Herr schenke uns die Erkenntnis Seiner Gnade. Amen.