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Predigten zu 1. Chronik 2,1
Dies sind die Kinder Israels
Es ist sehr beachtenswert, wie unwiderruflich das göttliche Urteil über ein Menschenleben lautet. Von Ger (Vers 3) sagt die ernste, wahre Stimme der Schrift: „er war böse vor dem HErrn“; von Achan (Vers 7): „er betrübte Israel, da er sich am Verbannten vergriff.“ Diese Aussprüche werden uns mit solcher Bestimmtheit mitgeteilt, dass an ihnen nicht gerüttelt werden kann; und sie gelten als die Summe des Lebens.
Wäre aber nicht auch noch manches andere zu sagen von diesen beiden Männern? Hatten sie nicht auch weiche, hochherzige Gefühle? Erleuchtete sie kein einziger verklärender Strahl? War ihr Leben nur durch diese düsteren, trüben Farben befleckt? Ach, sie mögen wohl auch Lichtseiten gehabt haben; aber das eine, was uns die heilige Schrift von ihnen erzählt, ist die Sünde, in der ihr ganzes Leben gleichsam gipfelt, und deren Ausdruck es war. Mit untrüglicher Sicherheit erkennt Gott die eine Tat, das eine Wort, wodurch der ganze Charakter sich offenbart. Er mag die Sünde vergeben; aber er bezeichnet sie dennoch als den Inhalt des vergangenen Lebens.
Wandeln wir vorsichtiglich vor Gott, in heiliger Furcht, weil jeder Augenblick ein Wort oder eine Tat zeugen kann, wodurch unser Leben auf alle künftigen Zeiten gekennzeichnet wird. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass alle diese Stücke aus dem Herzen entspringen. Das Herz in arglistig und verzweifelt böse, darum sollen wir es hüten mit allem Fleiß. Was der Mensch denkt, das in er. Das unbedachte Wort, die unvorhergesehene Tat, das sind die wahren Merkmale unsers inneren Lebens, und diese werden aufbewahrt auf alle Zeiten, durch den Mund Gottes. Siehe zu, dass dein Herz rechtschaffen, aufrichtig sei vor dem HErrn. Bei ihm ist Vergebung; aber auch der untrügliche Urteilsspruch.