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Predigten zu 1. Chronik 26,1
Die Ordnung der Torhüter
Zu diesem Dienste bedurfte es streitbarer Männer. Der Eingang in das Haus des HErrn war nur wenigen Bevorzugten gestattet. Die Heiden waren von gewissen Teilen ausgeschlossen, die Frauen von anderen. Es lag wohl auch den Türhütern ob, sich solcher anzunehmen, die, gleich dem Zöllner in dem Gleichnis des HErrn, sich vielleicht scheuten, vorzudringen; diese sollten ermutigt werden, einzutreten. Die Torhüter mussten viele Eigenschaften in sich vereinigen, die von höchster Bedeutung wären, könnten sie in jeder Kirche und Kapelle unserer großen Städte zur Anwendung kommen.
Wir haben es aber noch mehr mit dem Tempel unserer Herzen zu tun. Da bedürfen wir ohne Zweifel des Torhüters, denn in der Geschichte unsers inneren Lebens gibt es allzu viel Kommens und Gehens; welche Heere von Gedanken ergießen sich in das Heiligtum der Seele und Strömen wieder heraus! Wie oft schleichen sich da im Gedränge böse, unerlaubte Gedanken ein, und ehe wir uns dessen gewahr werden, bringen sie ein Gefühl der Entfremdung, der Gottesferne mit sich, als ob eine Wolke den Glanz der Schechina verhüllte. So oft der Himmel unserer Seele trübe wird, sollten wir uns fragen, ob nicht etwa irgend ein Verräter, ein Verbannter eingedrungen ist. Unser natürlicher Verstand in nicht scharf genug, und unsere Kraft nicht zureichend, um den Eintritt solcher bösen Dinge sogleich zu entdecken und ihnen zu widerstehen. Daher die Notwendigkeit, nicht nur im Geiste zu leben, sondern auch im Geiste zu wandeln, das heißt, alles der Durchforschung des heiligen Geistes zu unterziehen.
Wie gut wäre es auch, wenn diejenigen, die sich einer Kirchengemeinschaft anschließen, eine solche Prüfung durchmachen müssten, wie das in früheren Zeiten der Fall war, damit die Heiligkeit der Gemeinde nicht verunreinigt, ihre Zäune nicht abgebrochen würden. Das Amt der Torhüter in wahrlich kein unwichtiges in der Gemeinde.