Zwischentag    

1) Weht Westwind übers Meer,
ziehn Wolken regenschwer
zu den Feldern weithin übers Land.
Der Himmel grau und tief,
als wenn der Tag noch schlief.
Windverweht und einsam liegt der Strand.

2) Ich hab das Leben satt,
halbtot im Hamsterrad.
Nie, noch nie vorher war ich so weit,
hab nie so weit gedacht.
Fühl mich wie aufgewacht,
seh erstaunt, ein Tag fällt aus der Zeit.

Ref.: Tag zwischen den Tagen,
der Trott kommt aus dem Tritt.
Zeit, um nachzudenken:
Was lass ich los, was nehm ich mit?
Und beten für den nächsten Schritt.

3) Nahm mir vor Emsigkeit
zum Atmen keine Zeit.
Ausgepumpt war ich und leer gebrannt.
Nun leb ich nach dem Schmerz
nicht schneller als mein Herz,
lerne neu zu leben mit Verstand.

4) Ich überdenk die Zeit,
denk an die Ewigkeit.
Leben ist nicht nur der Augenblick,
entlarvt als Illusion
vor Gottes Dimension.
Dass er sie mir öffnet, ist mein Glück.

Text: (2016)
Melodie: (2007)