Zum Herrn, der mir das Leben    

1) Zum Herrn, der mir das Leben
bis hierher hat gegeben,
erheb dich, mein Gemüte,
mit Dank für soviel Güte.

2) Ja, mit gefaltnen Händen
zu dir mich dankend wenden,
sei heut', wie jeden Morgen,
die erste meiner Sorgen.

3) Mit Huld und mit Erbarmen
sahst du stets auf mich Armen,
dass ich mich deiner Treue
und deiner Liebe freue.

4) Du lenktest meine Schritte,
erfülltest meine Bitte.
Ging ich auf deinen Wegen,
war stets mit mir dein Segen.

5) War ich auch würdig dessen?
Hab ich dich je vergessen
bei dem Genuss der Güter,
dich treuen Menschenhüter?

6) Ach, guter Gott, ich fühle,
ich bin noch weit vom Ziele.
Zu deinen Vater-Armen
eil ich, du hast Erbarmen.

7) Nun segne mein Bemühen,
das Böse stets zu fliehen,
und gib mir Kraft und Willen,
das Gute zu erfüllen.

8) Und dein Gebot der Liebe,
gib, dass ich's treulich übe,
den Feinden gern verzeihe
und ihres Wohls mich freue.

9) Willst, Herr, du mir im Leben
noch Kreuz zu tragen geben.
Gib, dass ich's nicht verschulde
und mit Ergebung dulde.

10) Doch willst du Gut's mir schenken,
so lass mich des gedenken,
dir gern in armen Brüdern
das Gute zu erwidern.

11) Lass, zögen diese Güter
zum Laster mich hernieder,
wollt ich mich stolz erheben,
mich lieber dürftig leben.

12) Du Vater in den Höhen
erhörst mein kindlich' Flehen.
Drum will ich voll Vertrauen
auf künft'ge Tage schauen.

Text:
Melodie: Nun lasst uns gehn und treten