1) Zu Zion, Gott, in heil'ger Stille
anbetend sich der Geist erhebt,
dort kündet reiner Opfer Fülle
den Dank, der in der Seele lebt,
gebet erhörst du für und für,
drum kommet alles Fleisch zu dir.
2) Vergib, o Herr, was wir gefehlet!
Hart drücket uns die Missetat.
Wohl dem, den deine Huld erwählet,
und der sich dir im Glauben naht!
Es strömt auf ihn dein heilig' Haus
den Trost betrübter Seelen aus.
3) Du bist durch schreckliche Gerichte,
Gott, Heiland, deines Volkes Wehr;
zu dir erhebt das Angesichte,
was lebet bis zum fernen Meer;
du hast der Berge Grund gestellt;
macht ist dein Gurt, o Herr der Welt!
4) Du stillst des wilden Meeres Brausen,
der ungestümen Wogen Schwall,
da Völker Toben stirbt im Grausen
vor deiner Stimme Donnerhall,
wenn sie in hehrer Majestät
erschreckend durch die Länder geht.
5) Von deiner Güte müssen sagen
der Aufgang und der Niedergang,
und deines Taues Wolken tragen
den Segen alles Land entlang;
das Brünnlein Gottes strömt und quillt
und unerschöpflich überschwillt.
6) Die Furche, die der Pflug gezogen,
und die den edlen Samen hegt,
du tränkst sie, dass in goldnen Wogen
sich körnerschwer die Frucht bewegt.
Du krönst das Jahr mit deinem Gut,
dein Fuß in lauter Segen ruht.
7) Und auch um ferne Wüstenzelte
muss weithin reicher Segen blühn,
froh lässt zum grünen Heidefelde
der Hirt die muntre Herde ziehn,
und Heide, Flur und Bergeshang
tönt wieder von der Freude Klang.