Wort des Lebens, lautre Quelle    

1) Wort des Lebens, laut're Quelle,
die vom Himmel sich ergießt,
Lebenskräfte gibst du jedem,
der dir Geist und Herz erschließt,
der sich, wie die welke Blume,
die der Sonnenbrand gebleicht,
dürstend von dem dürren Lande
zu der Quelle niederneigt.

2) Ohne dich, was ist die Erde?
Ein beschränktes, finstres Tal.
Ohne dich, was ist der Himmel?
Ein verschlossner Freudensaal.
Ohne dich, was ist das Leben?
Ein erneuter, finstrer Tod.
Ohne dich, was ist das Sterben?
Nachtgraun ohne Morgenrot.

3) Wort des Lebens, du erleuchtest,
doch erwärmst du auch zugleich;
eine Hölle offenbarst du,
aber auch ein Himmelreich.
Furchtbar schreckest du den Sünder
aus der dumpfen, trägen Ruh';
doch mit Liebe deckst du wieder
jedes Büßers Fehle zu.

4) Einen Richter lehrst du fürchten,
der mit rechter Waage wägt;
doch auch einen Vater lieben,
der mit Langmut alle trägt,
einen Gott, der den geliebten,
eingen Sohn zum Opfer gibt,
der an ihm die Sünde richtet
und in ihm die Sünder liebt.

5) Wort des Lebens, wer dich höret,
dem versprichst du ewges Heil;
doch nur dem, der dich bewahret,
wird das Kleinod einst zuteil.
Nun, so will ich dich bewahren,
Schwert des Geistes, Gottes Wort;
hilf mir hier auf Erden streiten
und die Kron ererben dort!

Auch nach folgender Melodie zu singen: Geht es auch durch Sturm und Wetter

Text: (1833)
Melodie: (1870)
CCLI-Nr.: 6221861

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