Wohl dem Menschen, der nicht wandelt    

1) Wohl dem Menschen, der nicht wandelt
in der losen Leute Rat.
Noch tritt auf der Bösen Pfad,
noch der Spötter Tun mit handelt.
Der vielmehr an Gottes Wort
seine Lust hat fort und fort.
Der red't von des Herrn Gesetzen,
Tag und Nacht als seinen Schätzen.

2) Der steht fest und ist gesetzet,
wie ein Baum an einem Bach,
wo das Erdreich nach und nach
wird befeuchtet und benetzet.
Er bringt Frucht zu seiner Zeit,
und sein Blatt wird nicht zerstreut.
Was er wirket, muss in allen
glücklich, wie er's wünschet, fallen.

3) Die Gottlosen sind dagegen,
gleich wie Drespen, Spreu und Staub,
die ein Lüftlein mag bewegen:
Spreu, Staub, Rauch und Laub verweht,
wenn sich nur ein Wind erhebt,
also müssen sie vergehen,
wenn Gott seinen Wind lässt wehen.

4) Drum bestehen so gar keine
von den Bösen im Gericht.
Und die Sünder bleiben nicht
in der redlichen Gemeine.
Weil der Herr der Frommen Pfad
kennet und in Aussicht hat.
Da das arge Volk hingegen
untergeht samt seinen Wegen.

Drespe = auch Trespe, ein unter dem Getreide wachsendes Unkraut

Text:
Melodie: Unbekannt
Bibelstelle: Psalm 1