Wohl dem, der Gottes Wege geht    

1) Wohl dem, der Gottes Wege geht,
nach Christi Sinn nur handelt.
Nicht mit der Welt im Bunde steht,
noch mit dem Sünder wandelt.

2) Der nicht das tobende Geschwätz
des wilden Spötters liebet.
Und Tag und Nacht in dem Gesetz
des Ewigen sich übet.

3) Der seines Glaubens sich erfreut
und dem des Christen Glauben
nicht Kleinmut, auch kein Glück der Zeit,
nicht Welt und Freigeist rauben.

4) Er steht, und grünt. - Es grünet so
ein Baum an stillen Bächen:
von seinen Taten wird noch froh
die Nachwelt Früchte brechen.

5) Denn seine Tugend welket nicht.
Entzückendes Vertrauen!
Der Christ, aus dem der Himmel spricht,
wird Enkel noch erbauen.

6) Nicht so des Ungerechten Glück,
der sich des Frevels freuet!
Er ist in einem Augenblick
wie Spreu und Wind zerstreuet.

7) Denn Gottes ernste Rechte wiegt
in richterlichen Stunden
den Frevler, der oft Menschen trügt,
und wird zu leicht befunden.

8) Gott, diese Wahrheit stehet fest:
Gott kennt den Weg der Frommen.
Es wird, wer diesen Pfad verlässt,
nie vor sein Antlitz kommen.

Text:
Melodie: Unbekannt