Wo ist so ein getreuer Hirt    

1) Wo ist so ein getreuer Hirt,
der unsre Seelen weide?
Als Jesus, der sich aufgegürt'
und dem es eine Freude.
Dass Er der Herde pflegen soll:
bis dass sie werde satt und voll,
und allen Irrweg meide.

2) Er zeigt uns des Gesetzes Stab,
damit Er uns kann halten.
Wenn wir mutwillig weichen ab
und Ihn nicht lassen walten.
Er ist's, der uns, auf seinem Rohr
ein Friedensliedlein spielet vor:
weiß beides wohl zu schalten.

3) Bald ist Er scharf, bald sehr gelind,
bald zornig, bald grundgütig.
Wenn wir zerschlagnen Herzens sind,
so ist Er auch sanftmütig.
Der Erzhirt hat die Schafe lieb,
wenn sie Ihm nur, nach seinem Trieb,
zu folgen sind erbietig.

4) Wenn sie verirrt, so sucht Er sie,
die seine Stimme kennen.
Zu dem, so weiß Er je und je,
mit Namen sie zu nennen.
Er locket sie mit holdem Mund,
tut ihnen seine Wege kund,
dass sie auf Ihn zurennen.

5) Ach, Herr, ich bin dein Schäfelein,
du meiner Seelen Hüter.
Lass mich doch nicht verloren sein,
regier Du die Gemüter,
dass sie nachfolgen deinem Wort,
und wir teilhaftig werden dort
der reichen Himmelsgüter.

6) Indessen weide Du mich hier
auf deinen grünen Auen,
bis ich die schöne Himmelszier
mit Augen werde schauen.
Bin ich gleich schwach, so trag Du mich
auf Deinen Achseln gnädiglich,
und lass mich Dir vertrauen!

Text:
Melodie: Der Herr ist mein getreuer Hirt