Wird mir das Angedenken der alten Sünden neu    

1) Wird mir das Angedenken
der alten Sünden neu,
bin ich, weil sie mich kränken,
auch in dem Beten scheu,
so macht das Wort mir Mut:
die Sünden sind vergeben,
Gott sagt dir: Du sollst leben.
Für dich red't Christi Blut.

2) Da seh ich erst die Größe
der Gnad des Vaters an
und wie in meiner Blöße
sein Sohn mich decken kann.
Da bin ich ungekränkt,
da wein' ich erst vor Freuden,
dass mich der Sohn will kleiden,
der Vater Schulden schenkt.

3) O, denk ich, welche Gnade,
der ich gewürdigt bin!
Ich gehe ganz gerade
zu meinem Vater hin.
Und seines Sohnes Geist
lehrt mich das "Abba" sprechen.
Gott wird ja nicht erst rächen,
was schon verziehen heißt.

4) Herr, sag es meinem Herzen,
damit es nie vergisst
es lasse sich nicht scherzen,
wenn uns vergeben ist.
Der Vater will auf's neu,
dass ich Gehorsam übe,
dass ich die Brüder liebe,
für Gnade dankbar sei.

5) Auch auf dem Sterbebette
sei Trost mir deine Huld.
Wenn ich noch Sorgen hätte
von wegen mancher Schuld,
und wenn mein Herz gedächt':
auf Sünden folgen Flammen,
so bleibt's: Wer will verdammen?
Gott macht mich selbst gerecht.

Auch nach folgender Melodie zu singen: Aus meines Herzens Grunde 

Text: (1767)
Melodie: Von Gott will ich nicht lassen

Das Lied "Wird mir das Angedenken der alten Sünden neu" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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