Wir waren weiland Heiden    

1) Wir waren weiland Heiden,
Gott lob, dass wir nun Christen sind!
O, was macht das für Freuden!
Ein wahrer Christ ist Gottes Kind.
Das Erbe jenes Lebens
ist ihm gewiss bereit't.
Ein Heide hofft vergebens
auf Heil und Seligkeit.
Ein ewiges Verderben
ist endlich sein Gewinn.
Und fährt, wenn muss er sterben
in die Verdammnis hin.

2) Zu solchen Gnadenstande
hat Christus Jesus uns gebracht
und von der Heiden Schande
durch sein Verdienst uns frei gemacht.
Wer an denselben gläubet
ist ein gerechter Christ.
Doch auch im Glauben bleibet,
dabei beflissen ist,
dass der in guten Werken
durch Liebe tätig sei.
Da lässt sich freudig merken,
es sei nicht Heuchelei.

3) Wer außer Christus lebet
und gläubet nicht an ihn allein,
ob er sich gleich bestrebet,
fromm, ehrbar, tugendhaft zu sein.
Der ist vor Gottes Augen
fürwahr kein Kind des Lichts
und seine Werke taugen
so viel als lauter nichts.
Das Urteil ist und bleibet
für Heiden insgesamt:
wer nicht an Christum gläubet,
derselbe wird verdammt.

4) Nun, heißen wir denn Christen,
so lasset uns auch Christen sein.
Man halte von den Lüsten
des Fleisches und der Welt sich rein.
Denn wo wir die nicht meiden,
sind wir vor Gott gewiss
nicht besser als wie Heiden.
Drum sei kein Ärgernis,
das unsern Glauben schände
die ganze Lebenszeit.
So ist des Glaubens Ende
der Seelen Seligkeit.

5) Wohlauf, mein ganz Gemüte!
Gib Gott in Christo Dank und Ruhm
und preise seine Güte
für das erlangte Christentum.
Was Herrlich ist auf Erden
ist wahrlich viel zu klein,
mit dem vertauscht zu werden,
ein wahrer Christ zu sein.
Ist's vor der Welt verächtlich:
g'nug, dass es uns nicht irrt.
Das, das ist uns beträchtlich,
was man in Himmel wird.

Text:
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren