Wir stehn, gebeut von schwerer Schuld    

1) Wir stehn, gebeut von schwerer Schuld
am Fuße deines Thrones.
Wir flehn zu dir, du Gott der Huld,
im Namen deines Sohnes.
O, lass dein Vaterangesicht,
erweicht von unserm Flehen,
Herr, uns sehen.
Lass ohne Trost uns nicht
von deinem Throne gehen!

2) Gefangen in der Sünde Netz,
verlockt durch böse Triebe,
verletzen, Herr, wir dein Gesetz,
verscherzen deine Liebe.
Der Welt und ihrer Eitelkeit
in zügellosem Streben
hingegeben
versäumen wir, die Zeit
für unser Heil zu leben.

3) Denn trotzig bald und bald verzagt
treibt sich das Herz hienieden
umher in dem, was reizt und plagt
und wähnt, es habe Frieden.
Doch endlich, endlich ach! erwacht
auf seinem Schlummerkissen
das Gewissen
von Angst in öder Nacht
fühlt sich das Herz zerrissen.

4) So stehn wir nun voll schwerer Schuld
am Fuße deines Thrones
und flehn zu dir, du Gott der Huld
im Namen deines Sohnes.
O Vater, der du alles weißt,
du weißt auch, da wir weinen,
wie wir's meinen.
Lass dem zerknirschten Geist
der Gnade Blich erscheinen!

5) Dein Ernst und deine Güte soll
uns tief zu Herzen gehen.
Wir wollen fest und glaubensvoll
auf dich und Jesum sehen.
Wir wollen, nun am Geiste neu
frei von der Schuld Beschwerden
hier auf Erden
des Reichtums deiner Treu
des Himmels würdig werden.

Text:
Melodie: Unbekannt