Willkomm, o du, im weißer Sterbekleide    

1) Willkomm, o du, im weißer Sterbekleide
erstanden aus des Winters Todesnacht!
Wie freundlich dir, der Kindheit Augenweide,
der Hoffnung fröhlich' Grün im Herzen lacht!

2) So schaut' einst Lazarus, aus bleicher Hülle
des Leichetuchs, mit Auferstehungsblick,
und goss aus seines neuen Lebens Fülle
in's Schwesterherz der Liebe ewig' Glück. -

3) Du Lazarus der Blumen - sei willkommen!
komm an mein trostbedürftig schlagend Herz!
Es hat des Lebensfürsten Wink vernommen,
der Balsam gießt in seiner Wunden Schmerz.

4) Noch weilt der Lenz, doch ferner schon genüget
sein Atem, dich zu wecken aus dem Staub. -
noch weilt mein Heiland, - und da drunter lieget
mein Kleeblatt noch, - des frühen Todes Raub.

5) Getrost! Sein milder Atem wird erwecken
auch meine Blüten! Öffne dich, mein Herz,
des Fernen Hauch, - dann weicht des Todes Schrecken
und ewig stirbt der Trennung langer Schmerz!

Text:
Melodie: Unbekannt