1) Wie zuckersüß ist unser Leben?
Wie bitter aber doch der Tod.
Wir sind mit lauter Furcht umgeben,
wenn er uns zu erwürgen droht.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
2) Allein, was kann den Tod verbittern,
wenn ihn die Sünde nicht vergällt?
Da geht es alsdenn an ein Zittern,
wenn Gott die Rechnung mit uns hält.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
3) Im Tode gibt sich das Gewissen
als einen Selbstverkläger an,
da wird der Satan Pfeile schließen,
davon das Herze bluten kann.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
4) Man steht im Sterben auf der Schwelle
der unbeschränkten Ewigkeit,
man sieht schon gleichsam in die Hölle,
die allen Sündern längst bereit't.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
5) Das wird ein Mord an meinen Beinen
an meinem letzten Ende sein:
wie werden da die Augen weinen!
Wie wird der Mund um Gnade schrein!
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
6) Mein Gott, gib, dass ich täglich sterbe,
eh' mir der Tod das Herze bricht
und wird mir dann mein Scheiden herbe,
so lass mich auch im Tode nicht.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
7) Lass Christi Schmerz in meinen Schmerzen
alsdenn das beste Labsal sein,
und naht der letzte Stoß zum Herzen,
schließ mich in seine Wunden ein.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
8) Lösch aus des Satans Feuerpfeile,
der Höllen Rachen stopfe zu
und wenn ich nun zum Abdruck eile,
so führe mich zur wahren Ruh.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.
9) Ich lege mich in deine Hände,
der Tod mag kommen, wann er will,
beschere mir ein seligs Ende,
ich warte seiner in der Still.
Mein Gott, ich bitt' durch Christi Tod,
versüße mir die letzte Not.