1) Wie zogst du so geringe,
so niedrig, arm und klein.
O Schöpfer aller Dinge,
in diese Welt herein.
Sanftmütig an Gebärden,
der Sünder Heil zu werden,
wollst ohne Glanz Du sein.
2) Doch Du wirst wiederkommen
am Ende dieser Zeit,
zur Freude Deiner Frommen,
zu Deiner Feinde Leid,
mit allen Himmelsscharen
wirst Du Dich offenbaren
in Kraft und Herrlichkeit.
3) Wer wird, o Herr, dann stehen
vor Deinem Angesicht,
und wer ist wert zu gehen
in's ew'ge Freudenlicht?
Wer darf sein Haupt erheben
und ohne Angst und Beben
erscheinen im Gericht?
4) Ich weiß aus Deinem Munde,
was zum Bestehn ist not.
O, präg ins Herzens Grunde
mir's tief, mein Herr und Gott!
Dass ich an Deinem Tage
entflieh der ew'gen Plage
und werde nicht zu Spott.
5) O, lass mich auf die Zeichen
der Zeit recht ernstlich sehn,
und wenn so viele weichen,
fest bei der Wahrheit stehn.
Auch in den schwersten Tagen
lass nimmer mich verzagen
und nicht zurücke gehn!
6) Hilf, dass ich ohne Zweifel
mich Deines Wortes freu
und gegen Welt und Teufel
es brauch ohn' alle Scheu.
Dass ich's im Glauben fasse,
nicht aus dem Herzen lasse
und es bekenne treu.
7) Ach, lass mich nicht beschweren
mein Herz mit Sündenwust
und nicht von Dir mich kehren
zur Welt- und Fleischeslust.
Nimm, Herr, die eitlen Sorgen
mit jedem neuen Morgen
hinweg aus meiner Brust.
8) Ja, was mir nur von Nöten,
das schenk in Gnaden mir:
lass wachen mich und beten,
und warten mit Begier.
Lass mich mit heilger Freude
im hochzeitlichen Kleide
klüglich begegnen Dir.
9) So mögest Du erscheinen,
du Herr der Herrlichkeit!
Ich werde mit den Deinen
dich schaun ohn' alles Leid.
Dann mag die Welt vergehen,
ich werde vor Dir stehen
in alle Ewigkeit.