1) Wie tobt der Heidenvolk mit so vergebnem Schwätzen?
Die Kön'ge wollen sich dem Herren widersetzen.
Der Landesfürsten Schluss, der stolzen Herren Rat
geht wider Gott und den, den er gesalbet hat.
2) Sie wollen seine Band' in tausend Stücke reißen,
und seiner Herrschaft Seil von ihren Schultern schmeißen.
Doch der im Himmel wohnt, lacht ihre Klugheit aus,
ihr Eifer stürmt umsonst sein unbesiegtes Haus.
3) Er wird sie dermaleinst mit seinem Grimm erschrecken,
durch seine Donnerstimm aus ihrem Schlafe wecken.
Mein König ist gesetzt auf Zions heil'gen Thron,
da lebt und Herrscht vor mir, mein heut erzeugter Sohn,
4) Dem ich zum Erbe will die stolzen Heiden geben,
dem, was auf Erden lebt, soll untertänig leben,
der einen Königsstab von festem Eisen trägt,
der ihren harten Sinn wie Töpfe niederschlägt.
5) So lasst euch weisen nun, ihr Kön'ge dieser Erden,
ihr Richter lernt gerecht und eingezogen werden,
dient ihm mit Furcht, und freut euch zitternd seiner Macht,
küsst ihn, damit sein Zorn nicht über euch erwacht.
6) Damit er euch den Weg der Bosheit nicht verkürze,
und eh ihr Buße tut in euren Sünden stürze,
denn man wird seinen Zorn bald angebrennet schaun,
doch alle denen wohl, die seiner Güte traun.