1) Wie soll ich der Empfindung Worte geben,
die mich durchblitzt, wenn ich jetzt horch und lausche
und merke, dass da klopfe neues Leben,
dass draußen Sonn' und Flut gar heimlich weben,
damit die Erde
ihr Grau mit grünem Festgewand vertausche.
O Frühlings-Odem, fächle, wehe, rausche!
2) Mir ist's, als hört' ich läuten tausend Glocken!
Mit ist's, als könnt' ich bis zur Sonne springen!
Schon träumt' ich mich beschneit von Blütenflocken.
Ich schaue in ein Eden, froh erschrocken!
Die Wälder duften,
die Käfer schwirren und die Vögel singen,
die Puppe birst, der Falter prüft die Schwingen.
3) Mein Herz, sag, kenntest Du wohl dies Verlangen,
das in Dir stürmt mit Wonnen, tausendfachen,
wär nie der Frühling für Dich schlafen gangen
und hätte dich verwöhnt ein ewig' Prangen?
Sei still im Leide!
Und denke: Wenn dein Frühling wird erwachen,
wie wird er dich so wunderselig machen!