1) Wie muss das Kindlein noch so zart
schon in die Fremde weichen?
Nach dem die Weisen auf der Fahrt
ihm Gold und Weggeld reichen.
Das hat sein Vater vorgesehn,
dass die Ihm nach dem Leben stehn,
nichts sollen angewinnen,
deswegen Joseph in der Nacht,
durch einen Engel kund gemacht,
zu fliehen weit von hinnen.
2) So sorget Gott noch heutzutag
für alle, die Ihn lieben:
obgleich die Feinde manche Plag
vermeinen auszuüben.
So führet sie doch Gottes Hand
auch öfters in ein fremdes Land,
allwo sie sicher bleiben:
bis dass Er einst zu seiner Zeit
Herodis Wut und Grimmigkeit
gewaltig lässt vertreiben.
3) Dann ruft Er seinem lieben Kind
dem Jesulein zurücke,
wenn alle die gestorben sind,
die Ihm voll böser Tücke
auf Leib und Leben nachgestellt
und also werden hingefällt,
die Ihne wollten fällen,
damit der fromme Joseph, dort
gen Nazareth, den sichern Ort,
könnt seine Reis' bestellen.
4) Was aber mag die Ursach' sein,
dass Jesus sollte fliehen
und sich dem Tod und dessen Pein
mit allem Fleiß entziehen.
Das ist es, dass die Stunde nicht,
die Ihm der Kreuztod zugericht'
des Heilands noch vorhanden.
Und dass ihm sonst ein andre Zeit,
sein lieber Vater hat bereit'
zu seinen schweren Banden.
5) So hilf nun, weil wir alle seind
nur Pilger dieser Erden,
dass, wenn wir auch durch unsre Feind'
allhier verfolget werden.
Wir uns ergeben in Geduld,
und harren deiner Vaterhuld
und seiner Engel Scharen,
die uns vor aller Feinde List
bis unser Lauf vollendet ist,
in sicherm Schutz bewahren.