Wie mächtig wirkt des Glaubens Trieb    

1) Wie mächtig wirkt des Glaubens Trieb,
bei Freunden Gottes, die ihm lieb
und die er trägt im Herzen?
Gefährlichkeit und alle Not,
Gefängnis, und sogar der Tod,
ist alles zu verschmerzen.
Nichtig, flüchtig
ist die Plage
dieser Tage,
die uns quälet,
doch von Gott selbst zugezählet.

2) Herr, gib auch mir dies gläub'ge Herz,
so überwind' ich allen Schmerz
getrost und unerschrocken.
Denn, Jammer, Trübsal, Angst und Not
ist nichts, als Gottes lieber Bot',
dadurch er pflegt zu locken.
Herzlich, schmerzlich
müssen lechzen,
klagen, ächzen,
alle Frommen,
eh' sie in den Himmel kommen.

3) Ist dieses nun der Heil'gen Steg?
Was will ich diesen rauhen Weg
so ängstiglich dann fliehen?
Ich sehe ja das teu'r Gebein
der auserwähltesten Gemein'
mit Freud' die Straße ziehen.
Soll ich
dann mich
Christis Gliedern,
meinen Brüdern
nicht bequemen?
Und mich der Gemeinschaft schämen?

4) Nein, meine Seele wählt das Best',
und hält dennoch beständig fest,
o Gott sie gleich betrübet.
Doch, durch desselben heil'ge Stärk
werd' ich in diesem schönen Werk
je mehr und mehr geübet:
endlich, endlich
wird mein Führer,
Gott, mein Führer,
sich zu ehren,
mit mir seinen Himmel mehren.

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern