Wie lieblich klingt mir das Getön    

1) Wie lieblich klingt mir das Getön,
wenn ich die Wunden hör erhöhn,
die Gottes Lamm empfunden.
Das Herz genießt's und freuet sich
und schmecket und empfindet dich,
du Marterlamm voll Wunden!
O, ich will dich
hier und droben
dafür loben,
was mir Armen
widerfahr durch dein Erbarmen.

2) Verwund'tes Lamm, mein Herr und Gott!
Ich liebe deine Wunden rot,
und habe sie zur Weide.
Ich bin wohl ein sehr armes Kind,
das kaum zum Ausdruck Worte find't,
doch ist mein Herz voll Freude.
O, ihr seid's mir
alle Stunden,
teure Wunden,
wo ich finde
Zuflucht gegen Tod und Sünde.

3) Was ist mir das nicht für ein Trost,
dass ich weiß, du hast mich erlöst
mit deinem teuren Blute!
Es ist auch nichts in dieser Welt,
das mein Herz so zufrieden stellt,
als deiner Wunden Flute.
Ja das ist was,
das erhebet
und belebet
meine Seele
schon in dieser Leibeshöhle.

4) Ich weiß es, ich bin herzlich schlecht,
dass ich mich oft verkriechen möcht
vor tiefer Scham und Beugung.
Wo komm ich aber recht zur Ruh'?
Ich eile deinem Herze zu,
dahin steht meine Neigung.
Ja, ich will mich
hinein gläuben
und dein bleiben
unabwendlich,
täglich, stündlich und momentlich.

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern